AUSLAND:

"CIRCLE NETWORK NEws" P.O. Box 219 MT. HorREB, WI 53572 USA "EINHERIAR BULLETIN" Box 5764 LONDON WC1N 3XX ENGLAND

"ISIAan NEwS" CLONEGAL CASTLE CLONEGAL ENNISCORTHY EIRE

"ODINN" 36 Dawes House ORB STREET LonDon SE17 ENGLAND

"THE WICCAN” BM Box 7097 LONDON WCIN 3XX ENGLAND

IMPRESSUM

DER HAIN erscheint dreimal im Jahr in verschiedenen Buchläden oder wird direkt versandt. Der Umfang einer Ausgabe beträgt mindestens 50 Seiten. Eine Aus- gabe kostet 3,50 DM, ein Abonne- ment (= 4 Ausgaben + Versand- kosten) 19,- DM. Abonniert wird durch Überweisung von Y9,= DE auf das Konto und gleichzeitige Benachrichtigung.

Private Kontaktanzeigen (auch für Gruppen und nichtkon- merzielle Veranstaltungen) wer- den umsonst abgedruckt. Gewerb- liche Anzeigen kosten S,- DM pro Seitenachtel.

Die Redaktion:

Verantwortlicher im Sinne des Presserechts (V.i.S.d.P.): Matthias Wenger

Lüneburger Str.7

D-1000 Berlin 21

Tel.: 030/391 95 ı2

Michael Frantz

Schubartstr. 6

D-1000 Berlin 27

Tel.: 030/432 94 48

Konto:

2643 60-104, Michael Prantz, Sonderkonto Zeitschriften, Post- giroamt Berlin (West).

Die Redaktion dankt Astrid Mo- haupt für die Spende, Ulrich Diehn für das stürmische Gedicht und allen Lesern für die vielen lieben Briefe, Ermunterungen, Ratschläge, Kritiken und zur Veröffentlichung bestimsten Le- serbriefe (aus Platzgründen konnten nicht alle abgedruckt werden).

NR, 5 va 3,50 DH ZEITSCHRIFT FÜR HEIDENTUM UND NATURRELIGION

KONTAKTE GEDICHTE

NATUR UND MEDITATION, TEIL 3

EX ORIENTE LUX - EINE ÜBERHOLTE IDEE ? NEUIGKEITEN

REZENSION: DIE HOHEN STEINE" VON MOYRA CALDECOTT

HEIDENTUM ODER HEIDENTÜHMER ?

ORTE DER KRAFT: KULTSTÄTTEN AUS HEIDNISCHER ZEIT.

a na A er re a ee EN a al

INHALT VORWORT en son unnsen sauna une en DE Serge GESCHICHTLICHES: HEIDENTUM ODER HEIDENTUMER U Re NE Set. SEITE EX ORIENTE LUX - EINE ÜBERHOLTE IDEE Be ge RR en SEITE MEDITATION: NATUR UND MEDITATION, TEIL ER 2 ER he ehe ee SSETTE

ORTE DER KRAFT: KULTSTÄTTEN AUS HEIDNISCHER ZEIT

IM VULKANISCHEN GEBIRGE FRANKREICHSWIES= U..2 0 abe a ernees = SEITE

REZENSION:

"DIE HOHEN STEINE" VON MOYRA GARNDECHTTRE N ae de SEITE BEIORETHEN esaratel er. HR nat eralenn ar ES TE er ERRSELTE ERIERE hans na ch oe A le SEITE hen ee ash ae ne ET EN EL . Serre GEDICHT:

REN ee Bm EL SIR a ISDRIei Ste 0 a are Se SSELTE ESSEN ee eh ee a RE OS Or PR SEITE

Sn

28

17

11

51

33

4

47

40

52

Liebe Leserin!

Lieber Leser!

Kürzlich sandte air ein Bekann- ter einen dicken Stapel eng- lischsprachiger Heidenmagazine zu. Es war diese Flut an Gruppen, Netzwerken und Zei- tungen, die mich vollkommen überraschte: Wiccas, Druiden, Runenmagier, germanisches Hei- dentum, Heiden gegen Atomkraft, Heiden für altheidnische Feuer- bestattungen, dÖkoheiden - alles war vertrreten. Heidnische Gruppen gibt es nicht nur in England und in den USA (in bei- den Ländern zahlreicher und wohl mit einem besseren Informations- netz versehen als bei uns), sondern auch in Frankreich, den Niederlanden, Irland, Island, Finnland, Kanada und Australien. Da wir (obwohl unser Schwerpunkt im deutschsprachigen Raum liegt) auch eine internationale Ver- netzung fördern wollen, haben wir einige Adressen ausgewählt und in der Rubrik "Kontakte" veröffentlicht. Alle konnten wir nicht bringen, dafür bieten wir aber ein "Informationspaket" mit Adressen und Informationen an (Näheres steht bei "Kontakte"). Aber nicht nur, daß das Heidentum international größer ist, als ich dachte, überraschte mich. Das deutsche Heidentum mit seiner Unauslotbarkeit erstaunt

mich ebenfalls immer wieder. Da wir - zum Glück - keine großen Organisationen, Kirchen oder Großlogen bilden, erfahre ich aus Leserbriefen immer wieder Neues, Unbekanntes, unter den Mantel der Unscheinbarkeit Ver- stecktes. Dabei sind es keines- wegs immer die "Scenegänger", die, die überall dabei sind und deren Namen jeder kennt, welche intensiv mit den Mächten leben. Oft sind es die Stillen, die Bescheidenen, für die der Umgang mit den Kräften ein selbstver- ständlicher Teil ihres Lebens geworden ist, von dem manchmal nur die besten Freunde wissen.

"Wie leben Heiden?", dazu würde ich gern eine Umfrage machen und einige Antworten (anonym, logo!) im nächsten HAIN abdrucken, ehrliche Antworten, ohne Show und Gefasel. Setz Dich an die Schreibmaschine und schreib' mir etwas über Deine Feste, Deine Riten, Deinen All- tag, eventuelles Engagement für irgendwas und die Reaktionen Deiner Umwelt auf Deine Lebens- einstellung. Vielleicht interes- siert es ja andere Leser, die nicht wie ich jede Woche Post von anderen Heiden bekonnen.

Ein anderer Versuchsballon dieser Art ist die Rubrik "Fra- gen Sie Dr.Odin", die wir ait dem nächsten HAIN einführen wol- len (um es gleich zu sagen: uns

mangelt es keineswegs an Ehrfurcht vor dem großen Asen, aber gerade weil wir Heiden sind, gehört scheinbare Respekt- losigkeit für uns zu einem tie- fen, aber eben auch menschlichen Verhältnis zu den Göttern - siehe Havamal, 1.Odinsbeispiel). In dieser Rubrik wollen wir Raum geben für Leserfragen aller Art (unter Pseudonyn): Rituale, Kräuter, Meditation, Lebens- weise, Philosophie, Basteln usw. Die Antworten sollen gleichfalls von Lesern stammen, die sich zu dem entsprechenden Thema äußern möchten. Mag sein, daß die Idee ein Flop wird, weil Ihr nicht an so einer Art Leserforum interes- siert seid oder meint, daß Wis- sen nur persönlich weitergegeben werden sollte (meinen wir übri- gens auch - aber wir machen graduelle Unterschiede bei der Geheimhaltung, sonst könnte es diese Zeitschrift ja gar nicht geben). Versuchen wollen wir's aber auf alle Fälle.

Zum Schluß möchte ich auf eine Leserfrage eingehen, die uns gelegentlich gestellt wird: die Prage nach Kontaktadressen von Dianic Wiccas oder des Diana-Kults. Nun ist der Diana- Kult eine extrem feministische Richtung, die offenbar keinen Kontakt oder Zusammenarbeit mit männlichen Heiden wünscht, und wir können den entsprechenden Leserinnen leider nur die Mög-

lichkeit einer Anzeige im HAIN oder im "Mescalito" eröffnen. Vielleicht kann ja irgendeine andere Leserin weiterhelfen. Außerdem möchte ich noch zwei völlig verschiedene Arten von Dienst an unserer Mutter Erde erwähnen: zum einen die Aktivitäten der Umweltschutz- gruppe "Greenpeace" (siehe Spar- te "Neuigkeiten“"), zum anderen den "Suggested Earth Rite" der New Yorker Gaia Group, ein Erd- heilungszauber, der an bestinmn- ten Tagen im Jahr gleichzeitig von Heiden auf der ganzen Welt auusgeführt wird (Adresse der Gaia Group siehe "Kontakte"). Euch allen, die Ihr Euch für die Erde und das Leben auf ihr einsetzt, wünscht Euch die Beweglichkeit des Windes, die Energie des Feuers, die Beharr- lichkeit des Wassers und die Erneuerungskraft der Erde

Euer Michael

HEIDENTUM ODER HEIDENTUMER ? EINE AUFFORDERUNG ZUR DISPUTA- TION

Den meisten arrivierten Histori- kern müßten eigentlich die Haare zu Berge stehn, wenn sie den Beginn der sogenannten geschichtlichen Neuzeit betrach- ten. Denn es ist nicht das Licht der Vernunft und Aufklärung, mit der sie sich ankündigt. Es ist vielmehr ein seltsamer, volks- tünlicher Kult, den wir mittler- weile unter dem Stichwort "He- xenkult" kennengelernt haben. Und es sind die Scheiterhaufen der Inquisition, die, lange nach dem "Verenden" des Mittelalters, noch einmal kräftig auflodern. Noch aufsehenerregender als dieses geschichtliche Paradox ist hingegen der Kult selbst in seinen Erscheinungsformen, wie wir ihn aus den Inquisitions- protokollen und zeitgenössischen Werken kennengelernt haben. Sein "plötzliches" Erscheinen auf der geschichtlichen Bühne ist so verblüffend, daß ihn manche His- toriker, wie z.B. Norman Cohn zu einer bloßen paranoiden Er findung der Inquisitoren machen wollten.Andere, wie z.B. Margret Murray sahen in den Erschei- nungsfornen des Kults die Wiederkehr einer uralten vorge- schichtlichen Religion.

Wo sehen aber jene Menschen

Wurzel und Ursprung des Hexen- tums, die sich heute als seine legitimen Erben betrachten? Ein gutes Beispiel dafür ist der Vortrag von Vivianne Crouley auf dem Hexencanmp in Höxter, den Michael in seinem Erlebnisbe- richt in HAIN 4 referiert hat. Er ist meines Erachtens sehr interessant und wirft Fragen auf, deren sich wahrscheinlich die meisten Zuhörer (und viel- leicht auch Leser) gar nicht recht bewußt geworden sind. In ihrer Darstellung wird grund- sätzlich unterschieden zwischen "alter europäischer Religion" und den Religionen der indoger- manischen Stämme, die als patri- archalische Macho-Nomaden aus

der Steppe gekonnen seien. Folge sei eine Bekämpfung der

Die erbarmungslose

an älteuropäischen Religion gewesen, die sich auf-

grunddessen als eine Art

Untergrundreligion in der Defen- sıve sah. Dies sei dann offenbar die eigentliche Wurzel des neu- zeitlichen Hexenkults geworden. Es ist offensichtlich, daß diese Sichtweise von einigen histo- rischen Auseinandersetzungen ausgeht, die völlig hypothe- tischer Natur sind. So ist es z.B, durchaus nicht auszu- schließen, daß der Unterschied zwischen den einwandernden Indo- germanen und den "vorindogerna- nıschen" Völkern gar nicht so groß gewesen sein muß, daß es zu einer brutalen Unterwerfung der Ureinwohner durch die Einwan- derer kam. Gerade bei Germanen, Kelten, Griechen und Rönern(La- tinern) können wir durchaus ei- nen harmonischen Verschnel- zungsprozeß beobachten, der zu kulturellen Gestaltungsformen "wie aus einem Guß" geführt hat. Das wird gerade angesichts des Ausnahmefalls der Inder deut- lich, bei denen die Konfronta- tion mit den Ureinwohnern zu einen brutalen, bis heute unzer- störbaren Kastensysten geführt hat. Im Gegenteil! Eine harmo- nische Synthese wie z.B. zwi- schen "Streitaxtleuten"” und "Me- galithikern" in der germanischen Kultur tührte zu der Legenden-

bildung, daß es sich bei den Germanen schon immer um eine homogene, authochtone Kultur gehandelt hätte - ein Mythos, den erst die moderne Archäologie gebrochen hat. Alteuropäische Bauernkulturen als unversöhn- licher Gegenpart nomadischer Kriegerkasten ? Wenn dieser Konflikt sich in religiöser Be- ziehung drei Jahrtausende lang am Leben gehalten hätte, kann er wohl auch heute noch nicht ganz erledigt sein. Müssen wir uns

also als zeitgenössische Heiden die Frage stellen, ob wir auf der Seite

megalithischer Sanftmut und mystischer Innig- keit stehen, oder eher ab- strakte, vernünftelnde Mannes- tugenden aus indogermanischer Wurzel vertreten ?

Vielleicht ist es hilfreich,

einmal be-

Was die moderne Reli- gionswissenschaft

wenn wir zunächst trachten,

E an den alten europäischen Mythen als

3 indoger- man = isch und was sie als vorindo- rmani nn Basen zu erkennen glaubt. Spielsweise finden wir in

fast allen Mythologien die Ge- schlechter älterer, aber von neueren Göttersippen bekänpfter und überwundener Gottheiten. Das sind in der germanischen Mytho- logie etwa die Riesen aber auch die Wanen. In der griechischen Mythologie denken wir dabei an die Titanen, aber auch an Lamien und Erinyen. Im Hinduismus wäre die Göttin Kali eine solche

vorindogermanische Gottheit.

Wenn wir all diese besonderen Göttergeschlechter betrachten, wird sehr schnell deutlich, daß die These von einem alteuro- päischen Matriarchat vor der

"patriarchalischen" indogerma- nischen Einwanderung eine schwerwiegende optische

Täuschung darstellt: So ist z.B. der offensichtlich vorindoger- man. Chronos/Saturn eine sehr

dominante Gestalt und das glei- che gilt auch für die germa- nisch-wanischen Götter Njörd und Freyr. Auch die ausgesprochen chtonischen Thursen in der ger- manischen Religion zeigen vor allem herrausragende männliche Vertreter(z. B. Ymir, Waf- thrudnir oder Utgard-Loki). Umgekehrt zeigt sich in den neueren indogermanischen "Syn- thesereligionen" ein überragen- der Einfluß mütterlicher, weib- licher Gottheiten, wie z.B. der Moiren und Nornen, Demeters oder Friggas. In den homerischen Hym- nen, einen typischen lite- rarischen Produkt des "olym- pischen" Griechentums sind zwei der vier großen Hymnen Göttinnen gewidmet: Demeter und Aphrodite. Hesiod beginnt seine Theogonie mit einem Preislied auf die neun Musen, einem Urbild weiblicher Priesterbünde. Wir können uns kaum vorstellen, daß es sich hier um typische Erbauungsbücher einer patriarchalischen Diktatur handelt. Dennoch besitzen zahl- reiche Religionswissenschaftler, geschweige denn feministisch orientierte Forscherinnen, die Kühnheit, dieses zu behaupten. Immerhin besteht ja auch die Möglichkeit, daß man hier etwas zu sezieren versucht, was immer eine unteilbare Einheit bildete. Vielleicht haben die Ureinwohner Europas und die einwandernden Völker Religionen besessen, die

sich sehr ähnlich und in denen die Schwerpunkte nur etwas an- ders verteilt waren.

Gerade in einer Beziehung ist die Beschäftigung mit dem Indo- germanischen in den verschiede- nen eurasischen Religionen au- ßerordentlich hilfreich: Wir erkennen dadurch strukturelle und ursymbolische Gemeinsankei- ten der verschiedenen Religions- systeme, die uns einen Schlüssel zu einer Art Urreligion liefern. Und sie lassen uns jede einzelne dieser Religionen anhand des Vergleichs besser verstehen, als dies je durch die geschlossene Betrachtung innerhalb eine s Systems möglich gewesen wäre. Auch auf einer anderen Ebene kommen wir in der Klassifikation der beiden "Kontrahenten" nicht sehr viel weiter. So wird von den Indogermanen behauptet, sie seien ordnungs- und vernunftbe- tont gewesen. Die vorindogerma- nischen Megalithiker aber können auch nicht nur "aus dem Bauch heraus" gelebt haben. wie sollen sie denn auf diese Weise ihre nachgewiesenermaßen hohen Kennt -

nisse auf mathematischen, astro-

nomischem und ingenieurtech-

nischem Gebiet erworben haben ? Und ganz so sanftmütig können sie auch nicht gewesen sein, da die bautechnischen Leistungen des Megalithikuns ein hohes

Maß an Drill und Sklavenhalterähn- liche Verhältnisse vorraus-

setzen.

Angeführt werden als Beleg für indogermanische Hyperrationali- tät auch die neuplatonische Phase der griechischen Religion oder gar den Erstarrungszustand römischer Religiosität in Form einer autoritären Staatsreli- gion. Hier handelt es sich doch aber eindeutig um die Auf- lösungsformen von ursprünglichen Naturreligionen, deren zugrunde- liegende Kulturen und Sozialge- füge längst morsch geworden wa- ren(Durch Verstädterung, Orien- tali-ı2rung, exzessive Krieg- führung usw.). Wie irreführend die historischen Momentaufnahmen dieser Religionen in Zustand ihrer Dekadenz wirklich sind, zeigen die Schriften der Philo- sophen: Statt der instinktiven, urtünlichen Gewißheit der älte- ren mythologischen Schriftstel- ler begegnen wir hier einen spekulativen Chaos(z. B. Cicero: Vom Wesen der Götter). Diese Leute begriffen überhaupt nichts mehr vom Wesen der Götter, weil die Blütezeit ihres Kultes ei- gentlich schon abgelaufen war ! Befassen wir uns noch mit den Thenen mystische Ekstase und schamanistische Wildheit, denen die Indogermanen voller Unver- ständnis gegenüber gestanden haben sollen. Ein eindeutiges Gegenbeispiel ist der germa- nische Odin, den sogar noch historisierende Mythen des Mit-

telalters aus Asien einwandern lassen. Schließlich spielt er eine ähnliche Rolle in der ger- manischen Religion, wie Zeus in der griechischen. Aber gerade er ist der ekstatische Gott par excellence, dem die Leidenschaft mystischen Erlebens kein Opfer zu groß erscheinen läßt. In der indoarischen Religiosität des frühesten Hinduismus treffen wir auf Shiva, aber auch die Maruts und Rudras, ekstatische Männer- bünde, die in Naturgeistern des Sturmwindes widergespiegelt wer- den. Und was erfahren wir von Zeus, in dem man im landläufigen Sinne genau das Gegenbild eines schamanistischen Zauberers er- blicken wird ? Karl Kerenyi teilt uns mit, daß sich Zeus in verschiedenen Mythen u.a. in einen Kukuck, einen Schwan und einen Stier verwandelte. Dies zeugt eher von einer innigen Verbundenheit mit untergründigen tierischen Instinkten, kaum je- doch einem Primat des Intel- lekts.

Trotz all dieser seltsamen Unge- reimtheiten ist es kein Gehein- nis, worin die Nutzanwendung der vorgeschichtlichen Konfronta- tionstheorie (Indogermanen con- tra Ureuropäer) bestand und auch heute noch besteht. Für das feministische Geschichtsbild ergibt sich eine geschichtliche und kulturelle Identität infolge der konkreten Unfaßbarkeit und

Unerkennbarkeit eines vorge- schichtlichen Matriarchats. Zu diesem Zweck werden insbesondere die Kulturen der Megalithzeit als matriarchalisch definiert. Und aus dieser Richtung kommt wahrscheinlich auch ihre ent- sprechende moralisch positive

Wertung im heutigen Wicca-Kult. Nun haben es die Feministinnen von heute mit ihren berechtigten Forderungen wirklich nicht nö- tig, Geschichtslegenden zu ersinnen. Die Formen weiblicher Lebensgestaltung in den großen Hochkulturen überzeugen uns auch so ohne weiteres.

Beliebt war die geschilderte vorgeschichtliche Polarität aber auch noch in einem anderen Zu- sammenhang: Um nämlich dem Na- tionalismus und den Klassenaus- einandersetzngen des vorigen Jahrhunderts zur Ausgrenzung bestimmter Bevölkerungsgruppen zu dienen, mit dem Argument, diese würden ohnehin nur zu den minderwertigen und unterlegenen Nicht-Indogermanen gehören. Würde man die Unvereinbarkeit

zweier solcher Kräfte im Europa der Neuzeit mit voller Konse- quenz vorantreiben, so müßte man auch innerhalb des Heidentuns entsprechende Strömungen ausein- anderdividieren. Möglicherweise ist aber jenes Geschichtsbild auch der Grund für eine Eigenart der Wicca-Geschichtsschreibung, die uns schon bei Starhauk auf- gefallen war: Statt den Ursprung der Erscheinungsformen des He- xenkults in konkreten kulturel- len Traditionen der letzten drei Jahrtausende zu suchen, springt man sofort aus dem sechzehnten Jahrhundert zurück in die Stein- zeit. Und damit in eine weitest- gehend ungreifbare, hypothe- tische Vergangenheit, über deren Relikte wir heute nur noch spe- kulieren können. Dennoch würde das geographische Territorium der Hexenverfolgung es nahele- gen, zunächst einmal jene Kulturen zu untersuchen, die vor der Zeit der Christianisierung dort verbreitet waren: Nämlich der germanischen und keltischen. Ein zentrales Symbol in ihren beiden Religionen war der hei- lige Kessel: Uber ihm versöhnen sich die alten Götter mit den Neuen.

würden wir es anders halten, liefen wir Gefahr, entweder unsere Minderwertigkeitsgefühle oder ein Bedürfnis nach Vorherr- schaft in die religiöse Vorge- schichte zu projizieren. M.W.

DREI Yosıs SITZEN IN DER WÜSTE UND MEDITIEREN. AM HORIZONT IST EIN VORUÜBERLAUFENDES KAMEL ZU SEHEN. NACH EINIGEN TAGEN MEINT DER EINE Yocı: "DA DRÜBEN LIEF EIN KAMEL."

NACH ZWEI WOCHEN SAGT DER ZWEITE Yocı: "STIMMT, DA DRÜBEN LIEF EIN KAMEL.”

NACH DREI MONATEN DER DRIT- TE Yosı: "SAGT MAL, SIND WIR ZUSAMMENGEKOMMEN, UM ZU MEDITIE- REN ODER UM ZU QUATSCHEN?!"

KONTAKTANZEIGEN

(KOSTEN: NICHTGEWERBLICHE KoN- TAKTANZEIGEN SIND KOSTENLOS. ADRESSAT: ALs ADRESSAT WIRD DER ABSENDER ANGEGEBEN, AUBER IM TEXT STEHT ETWAS ANDERES. CHIFFRE: ZUSCHRIFTEN AUF CHIF- FREANZEIGEN KÖNNEN WIR NUR WEI- TERLEITEN, WENN IHNEN EIN NICHTADRESSIERTER, AUSREICHEND

FRANKIERTER UMSCHLAG BEIGELEGT WIRD,

VERLÄNGERUNG: SCHRIFTLICH,

WIRD EINE ANZEIGE

TELEFONISCH ODER MUNDLICH VERLÄNGERT, ERSCHEINT SIE AUCH IM NÄCHSTEN HAIN.)

10

KULTSTÄTTEN AUS HEIDNISCHER ZEIT IM VULKANISCHEN GEBIRGE FRANK- REICHS

l. Vorbemerkung.

Ich bin ein Sohn dieses vulkanischen Gebirges. Die Berg- kuppen gehören zu meinen ersten Erinnerungen. Und nach vielen Abenteuern begrenzen sie heute wieder mein Sein. Diesen Berg- kuppen verdanke ich vieles: All meine wissenschaftlichen und dichterischen Bemühungen, alles, was in mir fähig ist, tief zu fühlen und tief zu schauen.

Gefühl und Wissenschaft? Ein heikles Problem. Aber wer könnte eine einzige Tat nennen, einen einzigen Einsatz, dessen Ursprung nicht in einem Gefühl

läge ? Ohne Gefühl ist keine Bewegung in uns Menschen, weder für den Körper, noch für den Geist.

Gefühl ist auch ein Weg zur Erkenntnis, vorrausgesetzt, man übt ständig Selbstkritik.

Im Europa von heute glaube ich zwei wesentliche Strömungen zu erkennen: eine unheilige Selbstentfremdung der Völker und eine Kulturlosigkeit schier töd- lichen Grades; aber auch bei einer an Zahl geringen Elite das Aufkommen eines neuen religiösen Bewußtseins, das an Klarheit und Entschlosenheit dem Heidentum der Antike weit überlegen ist.

Um dieses neue heidnische Bewußtsein zu stärken, schreibe

ich folgenden Aufsatz.

Schloß von Polignac

11

2. Le Puy

Ich glaube behaupten zu dürfen, und das ohne übertrei- bendes Heimatgefühl, daß mein Städtchen Le Puy und dessen Umgebung eine der wichtigsten Kultstättenvorkonmnen waren und blieben, ein Komplex, der an Bedeutung Rom, Delphi, dem Teu- toburger Wald und Jerusalen nicht nachsteht. Bei der Chri- stianisierung gelang es dem Klerus nicht, die vielen Kultstätten durch Umfunktionie- rung oder Verteufelung aus dem Gedächtnis des Volkes zu ver- treiben. Mitten in der Stadt gibt es noch fünf wichtige Kultstätten.

I.) 150 m über der Stadt erhebt sich auf einem Basaltfel- sen eine braunrote Madonna. Sie trägt das Kind auf dem rechten Arn. Die Bildsäule wurde aus russischen Kanonen gegossen, die in Sebastopol von Kaiser Napoleon III. erbeutet wurden. Die bronzene Bildsäule wurde braunrot (die Marsfarbe) ange- strichen.

Der Felsen heißt "Corneille", was nicht Krähe bedeutet, was viele Franzosen annehmen (es sind nämlich Dohlen und keine Krähen dort), sondern er wurde vom lateinischen Namen für Waren- und Waffenmeister abgeleitet. Es handelt sich also um alte militäriche Uberlie- ferung des Felsens.

Der Hügel, auf dem Felsen und Bildsäule stehen, heißt Anishügel (Mont Anis). Damit ist nicht die Pflanze gemeint, son- dern ein keltischer Ritus der Menschenjagd, ein Menschenopfer. Der Gefangene wurde an Brustbein und Stirn mit einem Dolch ri- tuell geritzt, dann wurden ihm etwa 50 m Vorsprung gegönnt, und die Verfolgung begann. Der Ge- fangene wurde fast immer von der Lanze der Andrasta durchbohrt. Andrasta war die keltische Artemis, eine Jagd- und Kanpf- göttin, die zu der Siegesmadonna aus Kanonenbronze durchaus paßt.

II.) auf einen spitzen Fel- sen, genannt Nadelfelsen (Rocher de 1l‘Aiquihle) wurde eine St. Michaels-Kapelle errichtet. Michael, dessen Kirchen in Deutschland an den Stellen der Wodans-Heiligtümer errichtet wurden, ist mit Georg, Martin und Victor hierzulande der ge- bräuchliche Ersatz für den Kriegsgott Mars.

III.) Uber den in rona- nisch/arabischen stil erbauten Dom berichtet eine Volkssage, die trotz der Reinigungsmaß- nahmen des Klerus erhalten blieb. Die Sage berichtet, ein Hirsch habe den Grundriß des Dons in den Schnee gezeichnet und zugleich sei ein Rosenzaun entstanden, Der Hirsch ist der Hirschgott Cernunnos, Gott der männlichen Fruchtbarkeit, zu

12

Felsen von Aiguilke (95 m hoch) mit der St. Michaels-Kapelle (10.Jh.)

dessen Kultstätte (einem mächti- gen Dolmen, auf dem der Dom erbaut wurde) eine Reihe von sechs anderen Dolmen führte. Deswegen heißt heute noch die Straße, die zum westlichen Ein- gang des Dons führt, "rue des tables" (Straße der Tische). Die Tische, die hier gemeint waren, sind die Dolmen. Auf halbem Weg steht ein Brunnen, dessen Grund mit geopferten Münzen so bedeckt ist, daß die Straßenjungen, die auch bei Frost und Schnee die Münzen aus dem Brunnen fischen, ihn nie leeren können. So kommt zum Vorschein ein alter Ritus

von Liebe und Pruchtbarkeit.

IV.) Am westlichen Eingang des Doms liegt ein schwarzer Stein. Erist flach, und wenn man sich auf ihn legt, soll er vom Fieber befreien. Im Dom selbst steht eine der vielen schwarzen Madonnen, die das Kind vor sich hat. Diese Madonnen waren vor der Christianisierung Fruchtbar- keitsgöttinen, die sitzend das Kind vor sich hielten, das sie gerade geboren hatten. Daher haben alle schwarzen Madonnen eine kegelförmige Gestalt. Sie halten das Kind vor sich, nie auf dem Arm, und so ist in ihnen

13

die alte Göttin des Volkes zu erkennen. Fieberstein und Göttin waren in alter Zeit aber nicht an ihrer heutigen Stelle, son- dern in etwa 1000 m davon ent- fernt, auf der anderen Seite des Anishügels. Heute ist dort noch eine Gruft, auf der täglich Tausende von Füßen unwissend gehen. In der Gruft befinden sich eine Nische und die Quelle, die noch heute ein Becken zum Waschen mit Wasser versorgt.

V.) Auf einem anderen Fel- sen steht eine Bildsäule von Josef. Darunter befindet sich eine Grotte von etwa 100 gm, in der eine Kapelle eingerichtet wurde. Die Bauern haben noch vor 50 Jahren den Josef als Beschüt- zer vor Blitz und Brand ange- rufen.

3.Die Umgebung von Puy

In einer Entfernung von 4 Kilometern (2 1/2 km Luftlinie) erhebt sich der mächtigste Fel- sen der Gegend: Rund 80 Meter hoch mit 30.000 Quadratmeter Fläche. Auf ihm steht ein vier- eckiger Turm. Mehrere unter- irdische Räume zeugen davon, daß hier eine sehr alte Festung gestanden hat. Ein 80 Meter tiefes Loch, Apollos Schacht genannt, endet am Fuß der Fels- wand. Zusätzlich wurden in den letzten Jahren mehr als ı0 in den Felsen gehauene Grabstätten

entdeckt. Die Gräber sind von

Westen nach Osten eingerichtet, und ein kleiner Zugang verbindet jedes Grab mit dem benachbarten. Funde wurden keine gemacht.

Die Ortschaft heißt Polignac. Die Mundart der hießi- gen Bauern neigt dazu, den Vokal am Anfang eines Wortes zu ver- schlucken. In dem bereits oben erwähnten Turm ist noch die steinerne Maske des Belenus,des keltischen Apollos zu erkennen. Die Endungen ac, ec, und at sind die keltischen Endungen des Genitivs. Somit heißt Polignac Apolinac: Ort des Apollo. Der römische Kaiser Claudius kam hierher, um ApollosOrakel zu befragen, bevor er mit der Er- oberung Brittaniens begann.

Etwa 700 Meter in der Luftlinie von Polignac entfernt erhebt sich ein Vulkan der Denise, der Feste des Dionysos. In diesem Zusammenhang muß ich eine unwahrscheinliche, aber wahre Geschichte erzählen. Im Juli 1971, also vor 14 Jahren, kan meine Frau ganz beglückt nach Hause, hielt mir ein Blatt vor die Nase und sagte: "Stell dir vor, auf dem Felsen zu Polignac wird ‘Also sprach Zara- thustra' dargestellt." Mein Erstaunen war kaum noch zu über- bieten. Obwohl ich Nietzsche seit Jahrzehten studiere und eine kommentierte Übersetzung seine größten Werks herausge- geben habe, würde ich es mir

14

nicht zutrauen, "Also sprach Zarathustra" zu einem Bühnen- spiel umzuformen. Ich ging

trotzdem zu der Aufführung, die naturgemäß nur eine dürftige Wiedergabe der großen Prophe- zeiung war. Am Ende sprach ich ein paar Worte mit der Dame, die das Spiel veranstaltet hatte. Sie war die Leiterin der wichtigsten Privatschule für Bühnenkunst in Frankreich und vertraute mir an, daß sie eine gute Katholikin sei, aber "Also sprach Zarathustra" für die schönste Dichtung der Weltlite- ratur aller Zeiten halte. Gerade

hier in Polignac habe sie den Drang gespürt, eine Bühnendar- stellung von "Also sprach Zara- thustra"” zustande zu bringen.

Ich sagte dazu nichts, dachte aber zweierlei, was sie nicht wissen konnte: erstens, daß sie zwischen den Kultstätten von Apollo und Dionysos stand und zweitens, daß die tragische Spannung zwischen dem Apolloni- schen und dem Dionysischen zur Grundlage der Philosophie Nietzsches gehört. Seit diesen Erlebnis kann ich nicht mehr glauben, daß die alten Kult- stätten der heidnischen Zeit

Basilika und Statue von St. Joseph

15

ihre Macht völlig eingebüßt haben. Ähnliche Feststellungen konnte ich auch in der Gegend von Nizza beobachten. Doch danit sei von Polignac und der Denise genug gesagt.

Drei Ortschaften in der Gegend von Puy heißen Mercoeur, was von Merkur abgeleitet wurde. Hinzu kommen noch zwei Ort- schaften, die mit Lug anfangen. Lug ist der keltische Name des Merkur.

Etwa 10 km-.von Le Puy liegt das Dorf Solignac (das Dorf der Sonne ). Es zeichnet sich vor allem durch Grotten, Brunnen und westgotische Gräber aus.

Rund 20 km weiter in Luftlinie erhebt sich der Meygal (Maiberg), ein Berg, der Ähn- lichkeiten mit dem deutschen Brocken aufweist (Steingeröll, wald und eine sehr große Anzahl von Quellen). Anm Maiberg hat sich die Sitte erhalten, am 1. Mai die 1300 m hohe Kuppe zu besteigen und den Sonnenaufgang von oben zu begrüßen. Ebenso verhält es sich mit den 1700 m hohem Mezenc.

Im Umfeld von Le Puy kann man die Grotten nit religiösen Uberlieferungen in sehr großer Zahl finden. In La Roche Lambert gibt es Felsenwohnungen, deren wände mit vielen Löcherpaaren versehen wurden. Uber Zweck und Bedeutung dieser doppelten Löcher weiß man nichts Zuverläs-

siges.

So ist meine Heimat ein Paradies für Menschen, die die Vergangenheit erforschen und in der Lage sind, Vergangenheit und Gegenwart zu erdenken. Sie ist - wie wir es so oft in Europa finden - ganz Mittelpunkt. Möge dieser Geist auch in der fern- sten Zukunft erhalten bleiben.

Bojorix

NUR FÜR HEXEN: 20 ORIG. TECTUS-PYRAMIS- MUSCHELN, HALBMONDBROSCHEN MIT KLEINEM SEEOPAL; 17 ORIG. TECTUS-PYRAMIS- MUSCHELN, MIT KL. STRABSTEIN; StUck 20,- DM zu VERKAUFEN. ZAHLUNG BITTE AN:

G. HURST

HAMBURGER SPARKASSE

KT. 1501452726-BLZ:20050550

..—...

WIR SUCHEN NOCH ENGAGIERTE ZAUN- REITER/INNEN FÜR UNSEREN COoVvEN IN MUNCHEN. AUBERDEM VERANSTALTE ICH SEMINARE UND WORKSHOPS ZUM THEMA MAGIE, AUCH FÜR ANFÄN- GER/INNEN.

SABINE GLEICHMANN

ARMINIUSSTR. 20

8000 MUNCHEN 90

16

NATUR UND MEDITATION Teil 3: Mit der Sonne leben

Sonnengruß

Der Sonnengruß muß nicht unbe- dingt zur Zeit des Sonnenauf- gangs durchgeführt werden, subjektiv beginnt für uns der Tag ja mit dem Aufstehen und so kann der Sonnengruß zu jeder Vormittagsstunde ausgeführt wer- den (Nachmittags wird's da etwas schwieriger, da die Nähe zum Abend und damit zum Sonnenab- schied geringer ist). Natürlich ist es schöner, wenn man die Rituale/Meditationen des Sonnen- grußes oder -abschieds genau in dem Augenblick macht, wenn der Sonnengott den Leib der Erde verläßt bzw. zu ihr zurückkehrt, und noch schöner ist es, wenn man sie im Freien vollzieht. Aber die Rituale sind auch wir- kungsvoll, wenn sie irgendwann nach Hochziehenn der Rolläden und vor Einnahme des Frühstücks bzw. in der Dämmerstunde durchgeführt werden.

Wende dich nach Osten oder in Richtung des Fensters, durch das jetzt der Tag hereinscheint.

Setz dich auf den Boden und stimme leise das Mantra "Ooommm" an. Dies ist der Gleichklang des Universuns vor der Geburt des Lebens.

während du noch Luft holst, stehe auf, recke die Hände nach oben und reiße sie mit aller Kraft auseinannder. Dabei schreist du aus voller Kehle "Aaaaaaaaaa!!!" (mögen es dir deine Nachbarn verzeihen). Dies ist der Schrei der Geburt, der aufgehenden Sonne, des fordern- den Lebens, des "Ich bin da".

während der Schrei noch anhält, wird die Bewegung deiner Arme langsamer, in einer Kreis- bewegunngg sinken sie nach unten und erreichen deine Ober-

17

schenkel, wenn der Schrei ver- hallt ist. Jetzt ziehst du sie mit nach oben wie Schalen geöff- neten Händen herauf, an deiner Brust, an deinem Gesicht vorbei, bis sie sich zusamaen wie ein Kelch dem Himmel und dem Licht entgegenstrecken. Dabei singst du "0000000..." und stellst dir vor, wie das Licht sich in deine Hände ergießt, durch sie hindurch deinen ganzen Körper erfüllt und belebt und zugleich über den Rand deiner Hände sprudelt und in die Welt fließt, sie segnet mit der Freude des Lebens.

Führe nun die Hände vor deiner Brust zusammen und danke dem Universum auf deine eigene Art (vielleicht auch mit deinem eigenen Symbol für den Kosmos als Imagination: der Großen Göt- tin, Wakan Tanka, dem Tao oder etwas annderem) für dieses kurze individuelle Dasein in der Un- endlichkeit des Alls.

Sonnenabschied

Wie schon gesagt, wird die Sonne in der Dämmerstunde, nach Mög- lichkeit (kein Muß) im Augen- blick ihres Untergehens, verab- schiedet. Wende dich nach Westen oder in Richtung des Fensters, durch das du nun das Zwielicht erkennen kannst.

Strecke die Arme gen Hin-

mel, die Handflächen nach vorn, und rufe: "Aaaaaaa...!" Dabei

Anbetung der Sonne Ägypten, 20. Dynastie

läßt du deine Hände langsan sinken und dein Ruf ändert sich: "...aaaoooouuuuuuh!" Du folgst deinen Händen nach, fällst auf die Knie. Du beugst dich nach vorne, berührst mit den Hand- flächen (wenn du etwas gelenkig bist, auch mit der Stirn) den Boden und stimmst den tiefsten Ton an, den deine Stimme be- herrscht: "Raadaaadd..." Dies ist der tägliche Tod des Sonnen- königs, sein Eingehen in die Gefilde von Hel, wo er sich stärken wird, umm wiedergeboren zu werden und erneut zu leuch- ten, der tote Krieger im Kessel der Ceridwen, der schllafende Artus auf Avalon, das Schiff des Ra auf der Fahrt durch die Unterwelt. Das Licht vergeht,

18

dunkel wird die Welt, doch ein neuer Tag wird kommen.

Setz dich aufrecht und sin- ge das Mantra "Oooommmm", den ewigen Gleichklang des allgegen- wärtigen Seins in seinen Millio- nen vergänglichen Formen.

Varianten

Diese rituelle Meditation (oder auch: dieses meditative Ritual) kann natürlich als nur ein Grundgerüst . aufgefaßt werden, welches sich mit beliebig vielen und verschiedenen eigenen Ideen ausfüllen läßt. So kann man beim Sonnengruß in der Haltung des Dankens verharren und sich für das Bewußtsein des in einen pulsierenden Lebens öffnen. Beim Sonnenabschied verharrt man dann in der Geste der Erdberührung und meditiert über Tod und Wie- dergeburt, über die Erde als nährende Mutter und als Grab zugleich, über die Wandlungspro- zesse in einem selbst oder die Notwendigkeit des - auch des eigenen - Todes.

Oder man reflektiert beim Sonnengruß über den heute an- brechenden Tag und das, was man sich von ihm wünscht, und beim Sonnenabschied reflektiert man das Erreichhte und die Not- wendigkeit, der Aktivität Ruhe unnd Erholung folgen zu lassen, nach äußerer Tätigkeit seinen

Geist der Inneren Welt zuzuwen- den, Unerreichtes loszulassen und sich dem Strom des Ganzen hinzugeben.

Man kann auch vor dem Son- nengruß die Nacht verabschieden ‚und nach dem Sonnenabschied die Nacht begrüßen. Beim Abschied der Nacht kann man sich noch einmal auf seine Träume be- sinnen (vielleicht auch, um sie sich besser einzuprägen, wenn man ein Traumtagebuch führt) und der Mondin danken für die weisen - wenn auch nicht imaer an- genehmen - Worte des Unterbewuß- ten. Bei der Nacht- oder Mondbe- grüßung macht man sich dann dementsprechennd bereit für eine Zeit der Verinnerlichunng und des Konntakts mit den Tiefen- kräften. In diesem Fall gewinnt die Meditation schon den Cha- rakter einer Anrufung. Freilich hat dieses Ritual wenig Sinn, wenn die eigene Lebensführung einer Besinnunng oder einem Aus- leben der inneren Kräfte entge- genläuft...

Gebete lassen sich eben- falls in diese rituellen Medita- tionen einbauen, z.B. das fol- gende(*1):

Heil Dir Sonne, heil Dir Tag. Heil Dir Mondin, heil Dir Nacht. Heil Dir Himmel, heil Dir Erde,

19

heil Dir, innerliche Macht.

Oder jenes aus der Edda (Sigrdrifumal):

Heil Dir Tag, heil Euch Tages- kindern, heil Dir Nacht und Kind der Nacht.

Schaut mit gütigen Augen auf uns nieder

und gebt uns Betenden Sieg.

Heil Euch Göttern, heil Euch Göttinnen,

heil dir, fruchtbares Feld.

Wort und Weisheit gewährt uns und heilende Hände allezeit.

Im übrigen lassen sich auch moderne Rocksongs in das Ritual einbauen (z.B. Toyah: "Good Mor- ninng Universe" oder Doors: "Waiting For The Sun").

Was Gebete für den Sonnenabschied angeht, eignen sich einige der Orphischen Hyn- nen recht gut dafür ("An He- kate", "Der Nacht", "Den Ster- nen", "Der Selene" (*2)).

Eine Alternative zu der von mir beschriebenen rituellen Me- ditation möchte ich noch nennen:

Das Ritual, das Aleister Crowley in seinem "Liber Resh vel He- lios" schildert (*3). Es enthält Anrufunngen der Sonne in ihren vier Aspekten (Aufgehende Sonne, Mittagssonne, Untergehende Sonne und versteckte Mitternachtsson- ne) und orientiert sich dabei an ägyptischen Sonnenvorstellungen. Die Beschreibung der Meditatio- nen ist allerdings - in Gegen- satz zu den Anrufungen - dürf- tig.

Pür weitere Anregungen bin ich dem meditativ oder kultisch erfahreneren Leser übrigens sehr dankbar.

NATUR UND MEDITATION Teil 4: Freie Meditation

Im Gegensatz zu thematisch fest- gelegten oder gar in ihrem Ver- lauf vorgeplanten Meditationen ist die freie Meditation in ihrer Methode eine sehr einfache Sache. Es gibt über die Freie oder Offene Meditation an und für sich nicht viel mehr zu erzählen, als daß man sich hin- setzt, sich entspannt und auf

20

das achtet, was in einem hoch- steigt.

Die Entspannung selbst kann auf verschiedene Weisen vor sich gehen, Yoga, Autogenes Training und andere Richtungen der Medi- tation bieten dafür verschiedene Techniken an. Sie kann, falls nötig, in kurzer Zeit (nach entsprechender Ubung sogar in Sekunden) vorgenommen werden, oder sie kann ein langer, inten- siver Prozeß sein, bei dem man sehr genau Körper, Gedanken und Gefühle entspannt. Nach einigen Meditationsmeistern lernt man erst durch jahrelange Praxis, sich tiefer und tiefer zu ent- spannen und den Geist weiter zu öffnen, als es einen ungeübten Menschen jemals auf Anhieb mög- lich wäre. Die Entspannung ist in jedem Fall das Tor zur Medi- tation, denn erst, wenn der Geist nicht mehr von aktuellen, oberflächlichen Gedanken unnd Erinnerungsfetzen gejagt wird, kann er sich auf ein tieferes Erleben einlassen. Er muß also ein gewisses Maß an Ruhe er- reichen, um für subtile Dinge offen zu sein (dann langweilt man sich auch nicht mehr, wie dies am Anfang der Meditations- praxis öfters einmal vorkommt - Geist und Körper genießen ein- fach).

Was steigt nun hoch?

Ab hier kann man verschie- dene Wege einschlagen oder viel-

mehr, man wird auf einen von mehreren möglichen Wegen ge- bracht. Denn an dieser Stelle folgt man oft spontanen, aber starken Regungenn, man ist gleichermaßen aktiv und passiv, mal ler.kt nan die Meditation, mal wird man von ihr gelenkt und oft ist der Unterschied zwischen dem einen und dem anderen nur ein Wort. Ist wirklich Ruhe in den Geist eingekehrt, folgt ihr nämlich das Vertrauen in sich selbst, in die Natur, in die Welt und man vertraut jenen spontanen Regungen, die einen in den Bereich des Bewußtseinns tragen, der im Moment am wich- tigsten ist (oft ist es ein anderer, als man dachte). Diese Regungen kommen nicht sofort, aber sie kommen bestimat. Man kann darauf vertrauen. Alles, was dazu nötig ist, ist die Ruhe zum Warten.

Welche Wege öffnen sich jetzt einen?

Oft reicht es aus, einfach die Entspannung zu genießen. Einfach nur da sein. Ein vorzüg- liches Werkzeug gegen Streß unnd Nervosität, gegen Angst und Hoffnngslosigkeit. Danach er- scheint die Welt in £frischeren, bunteren Farben, oder vielmehr: Man sieht die bunten Farben wieder, die man vorher nicht mehr beachtet hatte.

Auf diese Weise ist Medita- tion auch ein Mittel, die Wirk-

21

lichkeit wiederzuentdecken, die so oft unter einem uns gar nicht mehr bewußten Schleier verborgen liegt. Plötzlich hört man wieder das Singen der Vögel, das nan vorher selten wahr-nahn (wenn man nicht gerade gewollt darauf achtete). Plötzlich spürt man wieder den Körper der Erde unter den Füßen, die doch in Wahrheit tastende Hände sind. Plötzlich bedeutet einem wieder das Licht in einem Wassertropfen viel. Man fühlt Freude über das Leben in sich, als ob man gerade etwas besonders Schönes erlebt hätte, und das Gefängnis der tausend Nebensächlichkeiten, das gewöhn- lich unseren Geist gefangen hält, verblasßt zu den Nichts, aus dem es in Wahrheit besteht. Das Ruhigwerden und Sich- öffnen des Geistes läßt diesen nicht nur die Umelt in einer neuen Intensität wahrnehnen. Auch der Körper wird nicht mehr als "Anhängsel des Geistes" ig- noriert, sondern als Manifesta-

tion des eigenen Seins begrif-

fen, dessen Bedürfnisse genauso wichtig und ernstzunehmen sind wie die des Kopfes und der uns unendlich viele Sinnesfreuden schenken kann. So ist es nicht ungewöhnlich, daß einer Medita- tionsphase Massagen, Selbstmas- sagen oder körperliche Ubunngen wie Hatha-Yoga, Tantra-Yoga, Qi Gonng oder Kong Fu folgen und umgekehrt.

Oder man versenkt sich in seinen eigenen Atem, genießt den Fluß des Lebens, der Ebbe und Flut gleich einen füllt und leert. Das sanfte Geschehen- lassen dieser Bewegung beruhigt und erfrischt gleichermaßen. Man kann sich dem ganz hingeben. Nach einigen Malen wird man vielleicht schon die Energien spüren, die durch den Körper fließen - als ein feines, kaum merkliches Kribbeln oder eine subtile Wärme, die vom Leib in die Glieder ausgeht und zurück- strönt. Reines Beobachten dieses Phänomens, ohne bewußt Einfluß zu nehmmen, verstärkt die Offen- heit dafür im Laufe der Zeit. Geduld ist überhaupt eine der wichtigsten Dinge bei der Medi- tation, denn Vieles stellt sich erst allmählich ein und läßt sich durch nichts herbeizwingen. Bereitschaft, Geduld und die Freude am Entdecken genügen, alles andere ist zuviel.

Die Meditation über den

22

Atem kann aber auch zum Aus- gangspunkt genommen werden, den Körper noch tiefer zu entspan- nen, ihn zu durchwandern wie ein Haus mit vertrauten Ecken, aber auch dunklen Winkeln, von deren Existenz man lediglich durch den Lageplann weiß. Man stößt auf zuvor kaum wahrgenommene Muskel- verspannunngen, die sich auf- lösen, wenn man ihrer gewahr wird und sich ihre Entspannunng vorstellt. Man stößt auch auf andere Geheimnisse des eigenen Körpers, die alle zu erläutern hier der Raum fehlt.

Es kann aber auch vorkon- men, daß nicht das Bedürfnis, einfach da zu sein oder sich dem Körper zuzuwenden, emporsteigt, sondern Bilder, Visionen, Erin- nerungen, Gefühle. Anfänglich (sowohl was die einzelne Medita- tion, wie auch was den gesanten Weg betrifft) sind dieses oft halbe Verstandesprodukte, flach unnd nur das wiederspiegelnd, was wir ohnehin schon über uns

und unsere gegemwärtige Situa- tion zu wissen glaubten. Das

ändert sich, je mehr wir bereit

werden, uns selbst zuzuhören,

ohne gleich zu allen einige

Kommentare zu denken. Was dann hochsteigt, ist oft über- raschend, nicht immer erfreu- lich, aber immer fesselnd, denn es betrifft unser Innerstes. Wir können das Erlebnis vertiefen,

indem wir bereit sind, ganz in ihn zu versinken. Auf diese Weise wird unser Gefühl nicht nur intensiver, sondern es hält auch länger an - wir springen nicht mehr von einer Assoziation zur nächsten. Daß diese Bereit- schaft zu verweilen und zuzulas- sen angenehme Gefühle noch ange- nehner macht, liegt auf der Hand. Daß sie allerdings auch unangenehme Gefühle in angenehne verwandeln kann, mag zunächst überraschen, bis man bedenkt, daß die Bereitschaft, seelischen Schnerz als natürliche, zu einen selbst gehörende Empfindung zuzulassen, diesem tatsächlichh den Stachel nehmen kann. Er löst sich dann oft in Freude oder Gelassenheit auf. Natürlich kann man nicht von sich verlangen, daß das immer gelingt (anschei- nend mißlingt es wohl umso häu- figer, je weniger man ein Versa- gen akzeptieren kann), und eben- sowenig kann man erwarten,, daß eine tiefsitzende seelische und/oder körperliche Verspannung nach einigen Entspannungen be- reits für alle Zeiten aufgelöst

23

wäre.

Aber die Meditation an sich bringt ja bereits Freude, auch wenn ihre Früchte zunächst unscheinbar sind und erst in Laufe der Jahre reifen.

Diese Art, Gefühle zu nedi- tieren, spielt sich in einen für unser gewöhnliches Bewußtsein schwer faßbaren Raum zwischen seelischen Gefühlen, körperlich erscheinenden Enpfindungen und vor den geistigen Sinnen auf- tauchenden Bildern, Klängen usw. ab (die letzten beiden sind ja oft auch nur Xußerunngen des ersten). Es gibt eine Form der Meditation, die sich speziell sit jenen inneren Sinneswahr- nehnungen befaßt: der Tagtraun, die Trancereise oder Phantasie- reise. Wenn sie in ihrem Verlauf oder ihrem Ausgangspunkt nicht vorgegeben ist, folgt man den ersten interessanteren Bild, welches sich dem geistigen Auge bietet. Erblickt man beispiels- weise ein Tor, durchschhreitet man es, sieht man einen Kelch, nippt man an ihm oder tut etwas anderes - den spontanen Einfäl- len sind dabei keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, daß man spontan handelt und das, was um einen herum geschieht auch geschehen läßt, ohne es mit dem Verstand zu beeinflussen, zu zensieren oder kommentieren. Je länger die Reise dauert und je geübter man im Loslassen ist (die Stimme, die ständig sagt:

"Das ist ja nur ein Traum und alles nicht wahr" ruhig brabbeln lassen und ignorieren, irgend- wann hört sie von allein damit auf), desto weniger braucht man sich aktiv vorzustellen und de- sto mehr passiert von selbst. Auch wird das Szenario um einen herum immer echter und lebendi- ger. Dann sind es auch nicht mehr Wunschphantasien des Egos, die einen umgeben, sondern Bot- schaften aus den Tiefen des Selbst, schließlich Botschaften des Göttlichen in uns. Die Ent- scheidung über die Befolgung dieser Botschaften geschieht später, in unserem normalen Be- wußtsein.

Man braucht sich übrigens keine Sorgen über den "Ausgang" aus der Traumwelt zu machen. Wenn man genug hat, läßt das Interesse von alleine nach und man findet sich in seinen Körper wieder. Bewußtes, kurzes An- spannen der Muskeln und einige tiefe Atemzüge, bevor man die Augen öffnet, reichen gewöhn- lich,, um wieder voll und ganz in die Realität zurückzukehren. Allerdings sollte man sich (nach jeder Meditation übrigens) da- nach noch etwas Zeit und Ruhe gönnen, um das Erlebte genügend zu verdauen, so daß man sich wieder ganz den Erfordernissen des Alltags widmen kann. Bei allzu schockartiger Rückkehr kann es einem passieren, daß

24.

einem die von AÄußerlichkeiten, Ängsten, inneren Zwängen, Neu- rosen und anderem Unbearbeitetem geprägten Verhaltensweisen der Mitmenschen grotesk oder gar störend vorkommen. Das legt sich aber nach einer Weile. Ganz selten kommt es vor, daß jemand massivere Schwierigkeiten nit der Rückkehr hat. Dann sollte er lieber Meditationen auf eigene Faust unterlassen und sich an eine(n) Meditationsmeister/in

wenden.

Auf die hier beschriebene Weise kann die freie Meditation ein Weg sein, uns von starren Denk- strukturen zu lösen und uns für die Natur und das Leben zu öff- nen, in dem unsere eigene Exi- stenz nur ein mikroskopisch kleiner, jedoch vorhandener Be- standteil ist. Zugleich kann sie uns in stärkeren Kontakt mit unserer inneren Natur, mit unse- rem Körper, unseren Unterbe- wußten, unseren Trieben und unserem göttlichen Kern bringen. Für Inspiration, Kraft, Freude und Weisheit brauchen wir keine teuren Wochenenndseminare und Workshops, all das liegt schon in uns und wir können uns gegen- seitig dabei helfen, es zu ent- wickeln.

Michael Frantz

MEDITATIONSLITERATUR:

Das Gebiet der Meditationslite- ratur ist einfach gigantisch. Wenn man bedenkt, was für eine einfache und bescheidene Sache Meditation eigentlich ist, wird einem schnell klar, wieviel Marktschreierei und Geldscheffe- lei den esoterischen Buchmarkt durchzieht. Einige Bücher ent- halten Stuß, den zu glauben schon ein gehöriges Maß an Wunschdenken erfordert. Auch ist nicht jedes Buch für jeden und für jede Phase der eigenen Ent- wickklung brauchbar. Insofern ist die hier wiedergegebene Li- teratur nur ein winziger Aus- schnitt, der vor allem denjeni- gen helfen soll, die ratlos vor den überquellenden Regalen der Esoterik-Abteilungen stehen.

Als gute Einführung in die freie Meditation, in die ge- fühlsbezogene Meditation und in

25

die körperbezogene Meditation empfinde ich Tarthang Tulkus “Selbstheilung durch Ent - spannung" (*4). Ansonsten be- schäftigt sich vor allem Zen- Literatur mit der freien Medita- tion. Howard Fast hat zur Ein- führung in Zen ein schönes Büch- lein verfaßt (*5).

Ein (noch dazu leicht les- und praktizierbarer) Klassiker der Literatur über Entspannunng ist Schultz' Heft über das Auto- gene Training (*6). In den Bü- chern, die sich mit Autogenen Training beschäftigen, kann man auch gelegentlich Beschreibungen von vorgegebenen Trancereisen finden.

Mit Trancereisen und den wichtigsten dabei auftauchenden Symbolen beschäftigt sich eben- falls "Meditieren mit Phantasie" von Günter Harnisch (*7).

Starhawks Buch "Der Hexen- kult..." (*8) beschreibt gleich- falls Trancereisen. Daneben ist es geradezu vollgestopft mit Meditationen über heidnische Themen wie die Mondphasen, die Vier (Fünf) Elemente, die Große Göttin usw. usf.

Über Aspekte der Großen Göttin unnd der Natur zu medi- tieren leitet auch Luisa Fran- cias "Mond Tanz Magie" an (trotz des sexualrassistischen Ein- schlags für alle Menschen brauchbar (*9).

Ein Werk speziell über die

Meditation von Runen als Natur- symbole ist mir nicht bekannt, aber Runenmeditation wird in den meisten Runenbüchern mit Anderen zusammen behandelt.

Ubungen, die das Bewußtsein für den Körper wecken bzw. stär- ken sollen, finden sich in na- hezu allen Büchern über Yoga (bzw. Hatha-Yoga), Tantra, Tai Ji Quan (Tai Chi Chuan) und Aiki-Do. Wer sich speziell für Chakra-Yoga interessiert, den sei Marie-Luise Stangls "Die welt der Chakren" (*10) en- pfohl.n.

Zum Abschluß noch zwei Tips aus eigener (leidvoller) Erfahrung: 1. Schau Dir an, wieviele und was für Meditationen wirklich in dem Buch erklärt werden, und wieviel Platz der Autor dafür ver(sch)wendet, die Großartig- keit seines Weges zu preisen.

2. Meide Meditationsliteratur, die Dich dazu anleiten will,

etwas übers Knie zu brechen

(speziell in der Yoga-Literatur häufig anzutreffen). Sanfter Wille und Beharrlichkeit sind auf Dauer erfolgreicher als Mon- ster-Ubungsprogrammnme für künftige Avatars!

Anmerkungen:

(*1) Michael Frantz 1988.

(*2) "Orpheus", J.O. Plassmann (Ubers.), Diederichs-Verlag Köln 1982.

26

(*3) Enthalten in: "Aleister Crowleys Magische Rituale", Gre- gor A. Gregorius (Hrsg.), Ri- chard Schikowski-Verlag Berlin 1980.

(*4) Tarthang Tulku: "Selbst- heilung durch Entspannung", Hey- ne-Verlag München 1988.

(*5) Howard Fast: "Die Kunst der Zen-Meditation", Sphinx-Verlag Basel 1982.

{*6) "PESEFTOBET EHE Schultz: "VUbungsheft für das Autogene Training", Thieme-Verlag Stuttgart /New York 1988 (21. Aufl.).

(*7) Günter Harnisch: "Meditie- ren mit Phantasie", Herder-Ver- lag Freiburg 1987.

(*8) Starhauk: "Der Hexenkult als Ur-Religion der Großen Göt-

tin”, Bauer-Verlag Freiburg 1985.

(*9) Luisa Francia: "Mond Tanz Magie",

(*10) Marie-Luise Stangl: "Die

Welt der Chakren", ECON Düssel- dorf 1982.

VERKAUFE SCHWARZE ROBEN AUS 100% SEIDE FÜR 190,-DM, CHINESISCHE

ZIMBELN (GLOCKENFORM) FÜR 15,-DM

UND QI-GONG-KUGELN AUS MARMOR ODER METALL FÜR 35,-DM.ALLE GE- GENSTÄNDE SIND NEU UND NUR BE- GRENZT VORRÄTIG. THOMAS TSCHÖR- NER, OBENTRAUTSTR. 354, 3000 HANNOVER 21, TEL.:0511/796675

SUCHE INTERESSENTEN AN GERMANI- SCHER Musik!

Z.HD. HERRMANN

PoSTFACH 1209

4934 HOoRN

——...

WELCHE FRAU (GERNE AUCH MIT KINDERN) ODER FAMILIE MMÖCHTE MIT UNS (M 34 J., w 29 J., Kın- DER 1 - 11 J.) IN UNSEREM GE- MEINSAMEN HAUS LEBEN? WIR WOHNEN IN EINEM KLEINEN DORF INMITTEN DTL.S GRÖBTEM ZUSAMMENHÄNGENDEM NATURSCHUTZGEBIET AM RANDE DER LUNEBURGER HEIDE. UNSER BESTRE- BEN IST ES, DIE HEIDN. SPIRITU- ALITÄT UNSERER ÄHNEN WIEDERZU- ENTDECKEN UND NACH UND NACH EINEN KLEINEN, AUTARKEN BAUERN- HOF AUFZUBAUEN. BEWUBT WOLLEN WIR SCHRITT FÜR SCHRITT AUF JEDEN EINFLUB DER ZIVILISATION VERZICHTEN (TELEFON, AUTO, STROM USW.). WIR ERNÄHREN UNS MAKRO- BIOTISCH. CHIFFRE-NR. 02

-....

SUCHE WICCA-INTERESSIERTE UND WICCA-ERFAHRENE.

KARIN DIETES

TANGSTEDTER STR. 82

2084 RELLINGEN

-....

27

EX ORIENTE LUX - eine überholte Idee ?

Wenn man Dr. Klaus Goldmann, Leiter des Museums für Vor- und Frühgeschichte in Berlin Glauben schenkt, müßte man diese Frage eindeutig bejahen.

In einem Dia-Vortrag, den Dr. Goldmann am 31.3.89 in der Ura- nia hielt, trug er eine Reihe neuer Erkenntnisse der prähisto- rischen Forschung vor, die in ihrer Konsequenz revolutionäre Auswirkungen auf unser bishe- riges Geschichtsbild hätten. Generell herrschte bis in die Sechziger Jahre noch die These vor, daß die alten Kulturen des Nahen Ostens wie Ägypten, Meso- potamien und Palästina eine ent- scheidende urgeschichtliche Be- deutung für die Entstehung von Kultur, Wissenschaft und Reli- gion schlechthin gehabt hätten. Das Schlagwort vom "fruchtbaren Halbamond" als Urheinmat aller Menschheitskultur galt als De- vise eines Geschichtsbildes, in den die Kulturen nördlich der Alpen bestenfalls eine Randexis- tenz als dumpfe, barbarische Halbwelt kulturloser Urmenschen fristeten. Betrachtet man äl- teres Kartenmaterial, so führen die "Entwicklungspfeile" metal- lurgischer Technologie und mega- lithischer Architektur von Süden nach Norden. Kenntnisse und

Fähigkeiten auf diesen Gebieten seien eben aus entwickelteren Kulturen des Südens nach Nordeu- ropa im Zuge einer Art vorge- schichtlicher Entwicklungshilfe "eingewandert". Wie sich nun aufgrund einer völligen Um- orientierung der vorgeschicht-

lichen Datierung ergiebt, ist

diese Entwicklung eher umgekehrt zu sehen !

Der entscheidende Ansatz zu ei- ner Korrektur der Datierungen lag insbesondere in der Fest- stellung, daß die bisher heran- gezogene C-14-Methode auf völlig falschen Vorraussetzungen be- ruhte: U. a. auf der falschen Annahme, daß der Gehalt radio- aktiven Kohlenstoffs in der Erd- atmossphäre stets konstant bleibe. Eine Analyse der Jahres- ringe von Baumstämmen ergab, daß dies keineswegs so ist, so daß die auf der C-14-Methode be- ruhenden Datierungen erheblich geändert werden mußten.Es ergab sich beispielsweise, daß die bisherige Datierung eines

28 .

Ihdt. v. Chr. nunmehr auf den Beginn des

Fundstücks aus dem 15.

3. Jahrtausends v. Chr. zu ver- legen wäre. Daraus folgt laut Dr. Goldmann u.a., daß die Mega- lithbauten der Bretagne älter sind, als die ägyptischen Pyra- miden. Auf diese Art und Weise sind alle Datierungstabellen archäologischer Phasen(Bronze- zeit, Neolithikum usw.), die noch um 1970 aufgestellt wurden, heute völlig überholt.

Anhand zahlreicher Beispiele bronzezeitlichen Bergbaus und gleichzeitiger Metallverhüttung zeichnete der Vorgeschichts- forscher das Bild einer Kultur, die über z.T. verblüffende tech- nologische Kenntnisse verfügte, die man den alten Nord- u. Mit- teleuropäern bisher kaum als eigenständige Leistung zugetraut hätte. Bereits um 5000 v. Ztw. gab es in unserem Raum Bergwerke mit 10 - 20 m tiefen Schächten. So wurden Schwerter gefunden, die bereits i. 15. Jhdt. v. Ztw. die Technik der Feuervergoldung

(Verdanpfen von Gold in Queck- silber ) belegen. In Eberswalde in Norddeutschland fand man eine eiserne Plugschar, die bereits im 12. Jhdt. v. Ztw. hergestellt worden sein muß. Ebenfalls in Norddeutschland ist man auf über 100 km lange Wege bzw. Straßen gestoßen, die bereits um 2000 v. Ztw. angelegt »urden.

Aus all diesen Fakten zog Dr.

Goldmann den Schluß, daß es

bereits vor Beginn der Bronze- zeit, im Neolithikun, eine hoch- differenzierte gesellschaftliche Ordnung gegeben haben muß, die in offensichtlichem Widerspruch zu den bisherigen Vorstellungen von primitiven Horden oder dumpfen, selbstgenügsamen Bauern steht. Und er warf auch die Frage auf, ob diese Menschen ihre Leistungen ohne Kenntnisse in Mathematik, Geometrie und Metallurgie hätten erbringen können. Auch eine Art von Schrift wäre eigentlich unabdingbar für einen solchen Zivilisationsgrad gewesen. Im- merhin konnten zur Untermauerung einer solch gewagten Hypothese zwei Holzstücke mit runenähn- lichen Symbolen” gezeigt werden, die aus dem Jahre 718. v. Ztw.

‚stammen.

Ein besonders kurioses FPundstück aus der ägyptischen Vorge- schichte konnte Dr. Goldmann

29

gleichfalls präsentieren: Es handelte sich um einen Streitwa- gen, dessen Holzteile mit Bir- ken- und Buchenbast zusammenge- halten wurden. Birken und Buchen hat es in Ägypten zumindest in geschichtlich verfolgbarer Zeit nie gegeben, so daß es sich evtl. um ein nordeuropäisches Importprodukt handelt.

Natürlich stellt sich die Frage, was diese prähistorischen Gege- benheiten mit heidnischer Reli- giosität zu tun haben. Aller- dings eine ganze Menge, wenn man bedenkt, daß die vermeintlich höhere Entwicklung des Nahen Ostens in der Kulturgeschichte bisher oft als unbewußte Grundlage dafür herhalten mußte, die dort gewachsenen mono- theistischen Religionen beson- ders hoch zu bewerten. Dement- sprechend strafte man die heid- nischen Überlieferungen Europas nördlich der Alpen mit Ver- achtung, weil die Kulturen, in denen sie entstanden, nicht mit solch bombastischen Erzeugnissen wie der Mittelmeerraum aufwarten konnten. Eine in den Fünfziger und Sechziger Jahren von christ- lichen Gruppen im Nahen Osten besonders intensiv betriebene archäologische Arbeit verschob den Schwerpunkt der Aufmerksam- keit ebenfalls ganz in diesen Raum. Das dahinterstehende Be- dürfnis insbesondere anglo-ame- rikanischer Gruppen bestand of-

fensichtlich darin, die Darstel- lungen der Bibel als geschicht- liche Realität zu erweisen. Auf diese Weise wird auch Ge- schichtswissenschaft zu einer "Glaubensfrage". Vergessen wir deshalb nicht die europäische Vorgeschichte, da sie bei einen gewissen Mangel an schriftlichen Quellen viel über das alte Hei-

dentum zu verraten vermag.

Matthias Wenger

BE;

FRAGT DER MISSIONAR DEN INDIA-

NER: "UND WIE NANNTET IHR DIESES

LAND, BEVOR DER WEIBE MANN KAM?" "UNSERES."

AH

NACHDEM DER MISSIONAR DEM INDIA NER DAS ABENDMAHL ERKLÄRT UND EINES MIT IHM ZUSAMMEN GEFEIERT HATTE, FRAGTE ER IHN JOVIAL: "NA ROTHAUT, WIEVIELE GÖTTER GIBT ES DENN NACH DEINEM GLAUBEN?"

DER INDIANER: "BESTIMMT JETZT EINEN WENIGER, DENN DEINEN HABE ICH GERADE AUFGEGESSEN..."

Ah

WAS WÜRDE SEIN, WENN JESUS STATT GEKREUZIGT ERTRÄNKT WORDEN WÄRE?

- In BAYERN WÜRDE AN JEDER STRABENKREUZUNNG EIN AQUARIUM STEHEN.

AHH 50°

REZENSION: DIE HOHEN STEINE von Moyra Caldecott

Dieser Roman versetzt den Leser zurück in die Zeit des Mega- lithikuns. Ein kleines Dorf, dessen kultischer Mittelpunkt ein ehrfurchtgebietender Stein- kreis ist, und ein qgütiger, weiser aber schon etwas kraftlos gewordener Priester führen uns in die vorzeitliche Welt Nord- europas.

Doch diese harmonische ländliche Idylle gerät sichtbar aus den Fugen, als ein neuer fremder Priester als Nachfolger für den alt und müde gewordenen Maat eintrifft - angeblich entsandt vom zentralen Heiligtum des me- galithischen Kultes. Kritiklos

Er 2 unterwerfen sich die Dorfbe- e wohner seiner Führung - nur zwei Kinder spüren intuitiv, daß nit dem neuen Mann eine neue frend- artige Kraft in das Leben der

Menschen tritt.

Und zusehends enthüllen sich seine Absichten: Es ist nicht der Seelenführer, der die Men- schen in einen harmonischen Ein- klang mit den Kräften bringt - ein Alptraum aus magischer Des- potie und priesterlicher Tyran- nei tritt imner deutlicher zutage.

Doch der Widerstand formiert sich - in Gestalt einer Koa- lition zwischen dem alten Prie- ster und den beiden Kindern, wobei das eine Mädchen in einen magischen Abwehrkampf erste Er- fahrungen für den eigenen spiri- tuellen Werdegang sammelt - in harmonischer Anleitung durch den sehr viel älteren Priester, der ihr Großvater sein könnte.

So erleben wir nicht nur eine spannende Kampfhandlung zwischen geistigen Mächten - wir erhalten auch einen interessanten Ein- blick in strukturelle Unter- schiede spiritueller Entwicklung zwischen Mann und Frau. Inwie- fern die Bewußtseinslage der damaligen Menschen in diesem Buch wirklich treffend charakte- risiert wurde - oder es sich vielmehr nur um Projektionen der zeitgenössischen Esoterik in die Psyche des megalithischen Men- schen handelt - dies wollen wir dem kritischen Urteil des Lesers überlasen.

Die gediegene und liebevolle Ausstattung des Werkes verbürgt

31

jedenfalls neben der spannenden Lektüre auch einen ästhetischen Genuß für das Auge.

Moyra Caldecott: Die hohen Steine - Saarbrücken 1987, Ver- lag Neue Erde, Andreas Lentz, WARENDORFER WEG 1 Försterstr. 22,6600 Saarbrücken. 4543 LIENEN

ISBN 3-89060-301-7(34,-DM) 256 S. TEL. 05484/681

WICCA-HEXE MÖCHTE IM RAUM MUN- STER/OSNABRÜCK MIT ANDEREN HEXEN ZUSAMMENARBEITEN, EVTL. EINEN COVEN GRÜNDEN.

TanA EBER

Matthias Wenger .—

SUCHE IM RAUM MITTELFRANKEN WICT CA-KONTAKTE UND FRAUEN, DIE SICH MIT WEIBLICHER SPIRITUALITÄT, MATRIARCHAT UND MAGIE BESCHÄFTIT GEN. CORINNA SCHENZ

KARLSBADER STR. 3 8812 WINDSBACH

ABRASAX-VERSAND

MAGISCHE ARTIKEL ALLER ART

SUB,

Anfertigung von den Henochischen BER er. Henochische Schachbretter, 3 Dimenslonale Lebensbäume etc. Info's auf Anfrage.

Katalog anfordern gegen 3,- DM in Briefmarken bei:

SANDY HACKNEY-RIEPE 0.T. JARLITZ 2 3111 OETZEN

TEL. 05804/848

32

NEUIGKEITEN AUS DER WELT DER MENSCHEN, TIERE UND GÖTTER

RRARKAREKREKKUNEKEKEEKEREEEKEKKEULEUEKEETK

Eine Jüngste Heinungs- umfrage(März 1989) belegt ein- drucksvoll die Tatsache, daß die religiösen Vorstellungen der Menschen in eines radikalen Wandlungsprozeß begriffen sind. So hat eine Umfrage des demosko- pischen Institus Allensbach er- geben, daß 12 Prozent oder sechs Millionen aller erwachsenen Bundesbürger an Seelenwanderung und Wiedergeburt glauben ! Interessanterweise ist diese Vorstellung sit 15 Prozent bei Frauen stärker vertreten als bei Männern(9 Prozent). Is Ubrigen handelt es sich überwiegend um Jüngere Leute sit über- durchschnittlicher Schulbildung. Es wäre sicher lohnenswert, ein- mal zu erforschen, wie viele

jener Reinkarnationsanhänger noch immer Mitglied in einer der beiden christlichen Kirchen

sind. Offensichtlich schwindet der geistige Einfluß der Kleri- ker immer mehr, die geistige Entwicklung der Menschen wird selbständiger und strebt nach neuen Horizonten.

ZRRKREKKEKEKKERKEREEKEUKKEKKERRERERENNM Die Berliner Dominikaner lassen sich offensichtlich nicht in ihrer neo-inquisitorischen Ar- beit beirren: Das neueste Thema

von Pater Klaus Funke, des bi- schöflichen Beauftragten für neue Jugendreligionen, lautet: Kinderokkultismus ! Bitter be- klagt er sich darüber, daß Gei- sterbeschwörung und schwarze Magie bereits von Erstkläßlern betrieben würden. Funke hat be- reits einen Erfahrungaustausch mit Berliner Lehrern begonnen, um dieser neuen "Gefahr" Herr zu werden.

Vielleicht sollte man für die gestreßten Grundschulpädagogen Spezialseminare durchführen, um ihnen die Grundbegriffe des Ex- orzismus zu vermitteln. Denn der Teufel dürfte wohl kaum so wählerisch sein , vor einer Kinderseele halt zu machen!

REM EEE Auch die Springerpresse setzt mit altgewohnter Energie ihre primitive Hetze gegen alle An- dersdenkenden fort.

Am 19.März hatte das ARD-Fern- sehmagazin Titel, Thesen, Tezpe- ramente einen Film ait einer Aktion des österreichischen Ak- tionskünstlers Hermann Nitsch gezeigt. Nitsch versucht seit Jahren, mit zwar drastischen, aber eben orgiastischen Mitteln ein neues Mysterien-Theater zu entwickeln. Dabei beschreitet er Wege, in denen er nicht gerade sparsam mit stillschweigend ge- duldeten, aber eben stark tabui- sierten Themen arbeitet: Kreuzi-

33

gungsszenen, Blutopfern, sinn Wudu - Wudu

licher Erfahrung mit Blut und Schmutz, sakraler Sexualität. Der heuchlerische Kommentar der Bild-Zeitung in ihrer Uber- schrift vom 21. März: "Schweine- rei des Jahres - Sex mit Ge- kreuzigter in ARD". Wir sind entzückt darüber, daß es noch Zeitungen mit eindeutigen m0- ralischen Maßstäben gibt. Jetzt braucht die Bild-Redaktion nur noch die Springer-eigene Ber- liner BZ daran zu hindern, tagtäglich seitenlage Werbean- zeigen für Prostituierte zu ver- öffentlichen. Und Deutschland wird endlich wieder sauber. Eine weiterer Mosaikstein des Springer-Iaperiuas, Bild der Frau, läßt sich in Nr.15 v. 10.4.89 über die Gefahren des Satanismus aus: Es ist die Rede von erzuwungener Prostitution, Hostienschändung und Blutopfern an neugeborenen Babys. Der phan- tasievolle Bericht einer jungen Frau über ihre angeblichen Er- fahrungen mit der "Kirche Sa- tans" erinnert an die Schauerge- schichten des Hexenhammer und ähnlicher Machwerke. Ausdrück- lich warnt die Zeitung vor schwarzen Messen, eapfiehlt als Hilfe den Essener Studentenpfar- rer Jörg Heuer vom Anti-Sekten- Büro. Daß solcherlei Aktivitäten (falls sie überhaupt in dieser Form nicht bloß erfunden sind)

-FFacK -

vielleicht eher ein Beweis für

den enormen psychischen Druck

gesellschaftlichen Horalempf ind-

ens sind, darauf kommt die Bild d. Frau- Redaktion gar nicht.

Satanismus ist stets eine Reak- tion auf den Druck christlicher Indoktrination, ja geradezu de- ren Kehrseite und notwendiges Spiegelbild. Dies beweist schon die Tatsache, daß der Satanismus moderner Prägung in Ländern ait extremen christlichen Herr- schaftsstrukturen entstanden ist und sich dort außerordentlich fruchtbar entwickelt hat: Frank- reich und in neuerer Zeit auch Italien sind treffende Beispiele dafür. Die USA sit ihrem primi- tiven puritanischen Fundamen- talismus sind ein weiterer Be-

54

leg, entstand doch dort die neuzeitliche "Church of Satan". RRERERRMKUMMEMIMIETEH IM EHE EHE TEE Was sich die Zeitschrift "Wie- ner" in ihrer Mai-Ausgabe mit der Reportage "Die neuen Heiden" geleistet hat, ist schon ein starkes Stück. Endlich einmal ein zuversichtlich-positives Bild der heidnischen Bewegung, meinen die Einen. Viele von uns sind aber auch der Meinung, daß es sich um ein absurdes Zerrbild handelt, dessen voyeuristische Note in Bildzeitungsmanier ziem- lich befremdend wirkt. Immerhin gibt der Artikel eine ganze Menge objektiver Sachaussagen von mir, Michael und anderen richtig wieder. Außerdem enthält er auch eine Reihe wunderschöner Farbphotos u.a. aus dem Berliner Tempel der Gemeinschaft für heidnisches Leben und dem Hexen- graben, der zentralen Kultstäte des heidnisch-naturreligiösen Netzwerkes in Berlin. Auch die Externsteine fehlen nicht. Aber die ganze Art der Repräsentation empfinde ich persönlich als to- tal geschmacklos, als eine ty- Pische Variante des zeitgenös- sischen Sensationsjournalismus. Schade! RRRRARRKMMMEMEHI TH HERE Kürzlich sandte man uns einen Katalog zu, den wir wirklich außerordentlich originell fan- den: Es ist der neue Magie- Katalog des Abrasax-Versandes in

Oetzen. Neben original magischen Planetensigeln und Tattwakarten (selbstverständlich handgear- beitet) fanden wir darin drei- dimensionale kabbalistische Le- bensbäume, Henochische Schach- bretter, magische Waffen und auch komplette Tempeleinrich- tungen für den thelesitischen Adepten. Dieses einmalige Ange- bot mit seinen smagisch-traditio- nellen Spezialitäten sticht wohltuend ab von den üblichen abgeschmackten New-Age-Katalo-

gen.

DE.2.2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 272 2727 27272°2°072°777

POLIZEITERROR ZUR SONNENWENDE Etwa 250 Menschen, die die Sommersonnenwende in der Nähe

der alten segalithischen Kultstätte von Stonehenge feiern wollten, wurden von der Polizei verhaftet !

55

Mit einem Großaufgebot von 800 Polizisten ging man gegen sie vor, wobei diese Ansammlung von als Hippies bezeichneten Heiden nicht einmal direkt am Stein- kreis, sondern in dem benachbar- ten Ort Amesbury stattfand. Der alberne Vorwurf 5 Land- friedensbruch ! Mittlerweile ist es nach der gleichen Presse- meldung vom 22.6.89 auch den aodernen Druidenorden nicht mehr gestattet, in Stonehenge ihre Sonnwendfeiern abzuhalten.

Es handelt sich hier um ein weiteres erschreckendes Beispiel dafür, daß Heiden in den Augen der Öffentlichkeit offensicht- lich Menschen zweiter Klasse sind. Wir leben nicht mehr im Zeitalter der Inquisition, und dennoch müssen wir nach wie vor um die Freiheit unserer Reli- gionsausübung kämpfen. RRRRRRRRRRRARREKURKEUKKEMEUREMEEME MM Die katholischen Bischöfe Ita- liens haben einen Hirtenbrief herausgegeben, den sich alle hinter den Spiegel stecken kön- nen, die sich mit Tantra, Sexualmagie usw. beschäftigen: In diesem Elaborat, das sich mit vorehelicher Sexualität beschäf- tigt, wird kollust als "patho- logische Deformation" der Sexua- lität bezeichnet, auf gut deutsch also als eine "krank- hafte Verunstaltung". Das können wir nur dick unterstreichen ! Auch wir waren schon immer der

Auffassung, daß der Sinn der Sexualität in der Zeugung neuen Lebens besteht. Und zwar in erster Linie in der Zeugung vieler kleiner Katholiken.

LE 22 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 0; Die evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck hat ein Diszi- plinarverfahren gegen eine unbe- queme Theologin durchgeführt. Es handelt sich um Elga Sorge, die im Zuge einiger Lehraufträge für feministische Theologie unter anderem die kirchliche Männer- hierarchie in Frage gestellt hat.

Für sie selbst war das Verfahren ein "Ketzerprozeß", das ait ei- nem Vergleich abgeschlossen wurde: Elga Sorge verläßt den kirchlichen Dienst und erhält dafür eine angemessene finanzielle Entschädigung.

Unter anderen setzte sich die Theologin für eine neue Welt- sicht ein, die von Liebe und Eros geprägt ist und für eine Vorstellung von der "Göttin in sich selbst". Das Kreuz bezeich- nete sie als "nekrophiles Todes- symbol".In Ihren 1985 erschiene- nen Buch "Religion und Frau” propagierte sie die Umgestaltung des Vater-Unser in ein Mutter- Unser.

Wenn es auf die Dauer immer mehr Ansätze dieser Art in den christlichen Kirchen gibt (S. auch Uta Ranke-Heinemann in der kathol. Kirche !), könnte es

36,

eines Tages zu einer totalen Kurskorrektur des Christentums kommen. Sollte dies allerdings im bisherigen Tempo ablaufen, dürfte dieser Prozeß noch einige hundert Jahre erfordern.

Matthias Wenger

"So lernen Sie hexen" - mit diesen eindrucksvollen Titel bewies ein gewisser "Frater ki- dar", daß wir Heiden die Markt- gesetze des sogenannten "New Age" ebenso gut beherrschen wie die Anhänger desselbigen. End- lich wird auch Wicca vermarktet, zu lange schon beschränkten wir uns in rührender Naivität da- rauf, Wissen kostenlos weiter- zureichn, Seminare zum Selbst- kostenpreis zu veranstalten oder Bücher mit Anleitungen zum Selbststudium zu schreiben.

Der Ulrich Huter-Versandverlag (unter Astrologen bereits für gewandtes Marketinng auf den Gebiet der Astrologie bekannt) macht damit nun Schluß und

bringt einem für nur lächerliche 170,- DM "die Geheimnisse der Wicca-Magie" per Post ins Haus, in 13 Lehrbriefen, szühelos er- lernbar, ohne Initiation und den ganzen überflüssigen Krempel. Daneben vertreiben diese kahn- sinnigen Produkte wie "den echt- en Venus-Liebestalisman", das “King-Cobra-Elixier für Ge- sundheit, Schönheit und hohes Alter" und ähnlichen Müll, der schon zu Nostradamus‘ Zeiten den Pöbel angedreht wurde.

RER

Ein erfreuliches Gegengewicht zu dieser Kommerzialisierung bil- dete für mich die Nachhricht vom Erscheinen eines neuen, nichtge- werblichen Heiden-Magazins. Das "Einheriar Bulletin" erscheint vierteljährlichh in Englannd und wird gemeinsam von einer ehe- maligen kWikingerin der Berliner Gotarike-Gruppe und einem eng- lischen Wikinger herausgegeben. In fundierter Weise beschäftigt es sich mit der traditionellen germanischen Religion (Anschrift siehe "Kontakte").

MER EEE aseass

Nachdem wir in der letzten Aus- gabe über die rapide Schrumpfung des Earthworm-Covens in Detmold berichtet hatten, meldete uns dieser, daß er sich innzwischen

37

wieder um ein Mitglied vermehrt hat. Die Redaktion wünscht wei- tere Besserunng!

RRRRMMMEMIEHEIEHENE HEHE Ra

Das "Zweite Asisch-wanische Mit- gart-Thing" und zugleich die "Fünfte Tafelrunde aller euro- päischen Heiden-Gruppen" kündigt der Armanen-Orden zum Fest der Leinernte (Lugnasadh, Lammas) 1990 an. ker sich für dieses Fest und diese Versammlung näher interessiert - und die Veran- stalter sind anscheinend ent- schlossen, eine große Sache da- raus zu machen - kann sich wen- den an:

Sigrun Frfr. v.Schlichting

Kloiberweg 4

8193 Ammerland

Tel.: 08177/8511.

AZURKERRRARRERARRURREUMEEMEMEME EEE

Nicht gerade im Sinne heid- nischer Harmonie handelte der Leiter einer Heidengruppe in Berlin, der sich bereits seit Jahren darüber empört, daß an- dere Heidengruppen an seinen” Kraftplatz im Spandauer Forst die Naturkräfte verehren. Um sich diese Monopolstellung zu sichern, versah er diesen Ort mit einem Fluch, der jeden tref- fen sollte, der ohne seine Ge- nehmigung dort einen Kult veran- staltete. Der Platz ist in-

zwischen von vier Wiccas davor.

gereinigt worden (siehe dazu Freebirds Kommmentar in der Rubrik "Leserbriefe").

AKRRERRRRRERRERERRRURKERKMERMMMMEM MR EM

Wahrscheinlich noch von keinem Fanatiker geschändet ist eine großangelegte, bronzezeitliche Opferstätte, die Archäologen bei Peterborough, 150 km nördlich von London entdeckt haben. Die Anlage besteht aus einer rund 800 Meter langen, durch Holz- pfosten abgegrenzten Allee durch ein Sumpfgebiet, die zu einer künstlichen Insel führt, auf der Reste von Holzbauten, Waffen, Schmuck und Skelette entdeckt wurden. Man hält sie für eine der ganz großen prähistorischen Opfersttätten in Europa.

EZERERKERKREANKRRKARRAUMERREREUKEUKMMMMEMR TE

ökologen aus 14 europäischen Ländern beteiligen sich seit 1988 am "Forest Ecosyster Research Network" (FERN), das von der Universität Uppsala koordiniert wird. Das Projekt soll Grundlagenforschung über die ökologie von Wäldern betrei- ben, die genauen Gründe und Zusammenhänge des Waldsterbens erforschen (über die wir z.T. nur Ungefähres und Grobes wis- sen) und dazu Gegenstrategien entwickeln. Reichlich verspätet

38

komat mir dieses - optimistisch auf 5 Jahre befristete - Projekt vor, zumal der verheerende Ein- fluß der Species Homo Sapiens auf andere Tier- und Pflanzen- arten bereits in den 50er Jahren klar erkannt worden ist!

RRRKRAUUNKEMEMEMER MEET

Eines Tages ER ER viesıgen Aamıe Konten

IL a

oe %

ed I ® m el we

ES ERLEEN )

"Rommen Se

als Stehund afdie BEA

Eee"

Völlig unverständlich (und un- verzeihlich) wird es bei der allgemein ja genügend bekannten Lage der Umwelt, daß noch viel

zu viele Vertreter dieser Spe- cies die Natur nach wie vor munter ausbeuten. Der giganti- sche Schaufelradbagger 288 der Rheinbraun AG allein (13000 t ist dieses 200 m lange und 80 m hohe Monstrum schwer) verbraucht pro Jahr 1200 000 000 000 1 Grundwasser, die aus dem Boden gepumpt werden, um ihn bei sei- ner Braunkohleförderung trocken zu halten. Das ist der kWasser- verbrauch von 30 Mio. Bundesbür- gern! Aus diesem Grund schlichen sich im Juni Mitglieder von Greenpeace auf den Bagger, seil- ten sich in 60 m Höhe von ihm ab und entrollten dabei das Trans- parent "Stoppt den Raubbau an Grundwasser. Greenpeace." Wir gratulieren zu dieser Aktion. Ob sie was bewirkt, liegt an uns Wählern.

WEM aaa

Greenpeace ruft ebenfalls dazu auf, etwas gegen das Ozon-Loch zu unternehmen. Immer noch lügen uns die Politiker an, indem sie so tun, als ob sie etwas dagegen unternähmen, während in Wahrheit gar nichts geschieht. So gab es im Mai in Helsinki eine inter- nationale Konferenz zum Schutz der Ozonschicht, auf der be- schlossen wurde, den weltweiten Produktionsstopp von 5 FCKWs (Fluorchlorkohlenwasserstoffe)

bis zum Jahre 2000 zu empfehlen.

39

Das sind noch elf Jahre und von einen Verbot kann natürlich nicht die Rede sein! In den USA sind FCKWs bereits seit 1976 verboten. Außerdem haben laut Greenpeace die Chemiefirmen die Unverfrorenheit, ganz offiziell andere Ozonfresser als Ersatz- stoffe für diese fünf FCKis anzubieten! Auf diese Weise steigt die Produktion von FCKWs und anderen Ozonkillern imser noch unverändert an und wird das wohl auch weiterhin tun. wer sich für Einzelheiten interessiert und das, was man gegen das Ozon-Loch tun kann, wende sich an: Greenpeace e.V. Vorsetzen 53 Hafen-Hof 2000 Hamburg 11

Hoffen wir, daß Mutter Erde nicht zu früh die Geduld mit uns

verliert!

Michael Frantz

STURMWIND (TEIL 7 DER ÄGÄISCHEN IMPRESSIONEN) WENN Du DES NACHTS MIR DURCH'S GEÖFFNETE FENSTER

MIT LANGEM FINGER DURCH DIE HAARE STREICHST,

WENN DEIN HEULEN

WETTEIFERT MIT DEN STIMMEN

FERNER SIBIRISCHER WOLFSHUNDE,

ZERZAUST Du MIT UNGESTÜMER MACHT ZAHLLOSE HIMMELS NAHE BAUMKRO” NEN.

UNERWARTET

OHNE ANKUNDIGUNG

HEIMLICH, STILL UND LEISE,

KRIECHEN ALPTRÄUME IN MEINEN SCHLAF.

ICH FÜHLE MICH VERFOLGT,

ERWACHE IN ZERWÜHLTEN BETTEN

SINNE HINTER WIRREN PHANTASIEN HER

FÜHLE MICH AUSGELIEFERT

DEN UNGEZUGELTEN, MACHTERFÜLLTEN NATURGEWALTEN.

EINE SEITE von DIR

BEKANNT UND DOCH UNHEIMLICH 7

WERDE ICH JE MIT DEINEN GEWALTEN VERTRAUT WERDEN?

WERDE ICH IHNEN JE ANGSTLOS GEGENÜBER STEHEN KÖNNEN?

HEUTE NACHT ÜBERRASCHT MICH EIN STURMWIND MORGEN KANN ES EIN GEWITTER

SEIN, ZUKÜNFTIG EIN ERDBEBEN

UND DOCH ICH LIEBE DICH, '

MEINE GROßBE, EWIGE MUTTER !

ULRICH DIEHN

40

LESERBRIEFE

Liebe Hain -Redaktion!

Seit der ersten Nummer lese ich Euer Blatt mit Interesse und freue mich auch auf jedes neue Exemplar. Gedichte... Bilder... Neue Informationen... Dennoch. Oft bleibt ein Gefühl der Leere zurück, wenn ich den Hain gele- sen habe. Warum nur? Ich gebe den Hain weiter, denn ich will schließlich herausfinden, ob das nur an mir liegt.

Aber dann bestätigen mir Preunde meine Gefühle - sie ge- ben an, daß die Fülle an Fremd- wörtern und Fußnoten die Lektüre erschwert oder unerquicklich gestaltet. Ich selber bin Stu- dentin und fühle mich beim Lesen oft an meinen Studentenalltag erinnert.

Nach einem langen, heißen Tag komme ich eines Abends ge- frustet nach Hause. wieder nichts vom Sonnenschein gehabt! Wieviel schöner wäre es heute in Wald gewesen, alles Srunt.s" . Aber jetzt bin ich zu müde zum Meditieren und Kult machen! Erst mal 'ne Tasse Tee nehmen und was Erbauliches lesen. Z.B. Hain 4.

Doch was lese ich da ? "Es ist in fast jeder Stadt möglich, an alte Quellen über die reli- giösen und magischen Praktiken

unserer Vorfahren heranzukonmnen! Jede Universität hat nämlich interessante Institute..., und was man in den Bibliotheken finden kann, sollte eine unver- bindliche Anfrage beim zustän- digen Bibliothekar schon wert sein."

Aha! Heidentum also als Fortsetzung des Studiums mit anderen Mitteln oder was? Was aber, wenn ich keinen Bock habe, nach Feierabend noch dicke Folianten zu wälzen auf der Suche nach irgendwelchen Zauber- sprüchen, zu denen ich als Heute-Mensch vielleicht gar keine Beziehung mehr hab'? Was > wenn ich lieber einfach so in den Wald gehe, den Prühling spüre und bete und singe, wie nir der Schnabel gewachsen ist?

Das ist vielleicht nicht original und wissenschaftlich, aber mir persönlich bringt es mehr... . Aber vielleicht habe ich auch einfach mal Bock, was Religiöses zu lesen (habe ich oft!). Ich greife erneut zum "Hain". Ich erfahre viel Neues, aber die rechte Erbauung will sich immer noch nicht einstel- len. Die Artikelschreiber treten merklich hinter das von ihnen beschriebene Thema zurück, sind selten subjektiv, und ich ertap- pe mich dabei, wie ich den "Hain" beiseite lege, und ir- gendein kleines Büchlein, ein

4

Novenenheft oder eine Heiligen- biographie zur Hand nehne. Zufrieden schmökere ich in "Die Verehrung der heiligen Engel", raune Anrufungen nach, lese über Frau X, der ihr Schutzengel in großer Not geholfen hat.

Endlich will sich die ge- suchte Innigkeit und Erbauung einstellen, ich fühle mit beim Lesen, lache, weine, rege mich auf. Der "Hain" ist sich leider zu schade für "Gefühlsduselei" oder "Sentimentalität". Wissen soll vermittelt werden. Schön und gut. Alles zu seiner Zeit.

Aber hat Naturreligion nicht auch sit "Gefühl" und Innigkeit, ja sogar mit

Unvernunft zu tun? Aber grade, wenn ihr mich fragt!!! Vielleicht sollte die Re- daktion mal ihre Lokaltermine ab und an in den Wald oder auf die Wiese verlegen, vielleicht mal ein gerütteltes Maß an Gefühl in den "Hain" tragen, sich trauen, persönlich zu werden... Nix für ungut und bis zum nächsten "Hain". Liebe Grüße von

Molly Mac Cara Berlin

Antwort:

Wenn Du lieber in den Wald gehst, statt in dicken Folianten zu wälzen, empfehle ich Dir, es doch einfach zu tun! Mich wirst Du dort erst wieder nächsten Monat antreffen, denn leider bin ich so bekloppt, einen Großteil meiner freien Zeit - die sicher ait Ritualen und Meditationen angenehner ausgefüllt wäre - einem Kontaktmagazin für deut- sche Heiden zu opfern, und noch dazu bin ich so blöd, nicht jede Selbstdarstel- lungstrips zu pflastern (eine

Seite mit

zugegebenermaßen in der Scene etwas ungewöhnliche Eigen- schaft).

Was Innigkeit, Subjektivi- tät und Unvernunft angeht, be- daure ich es, daß mein Hinweis für die entsprechend interes- sierten Leser (denn auch die gibt es) Dich offenbar davon abgeschreckt hat, den HAIN wei- ter zu lesen. Vielleicht hätten Dir die Artikel "Natur und Medi- tation", "Hexensabbat in Höx- ter", die Story "Der Berserker", die Gedichte "Kirchenbesuch"” und "Freigänger" und die Neuigkeiten ja mehr zugesagt.

Michael Frantz

nun“

Ich bin Hohepriester eines Wic- ca-Covens in Westdeutschland. Kürzlich, während einer Reise

42

nach Berlin wurde mir be- richtet, daß am Hexengraben (*1) magiech herumgepfuscht wurde. Der Gründer einer gut bekannten heidnischen Grupppe in Berlin legte einen Fluch auf jeden, der dort ein Ritual feiert.

Ein solcher Mißbrauch der esoterischen Künste hat mich stark verärgert. Der Hexengraben ist ein sehr alter Kraftplatz von sehr ruhiger Ausstrahlunng, an den Berliner heidnische Gruppen sich seit vielen Jahren treffen.

Derjenige, der den Platz verflucht hat, hat nicht nur die Geister beleidigt, sondern auchh eine Farce aus dem Gesetz der vollkommenen Liebe und des voll- komnenen Vertrauens gemacht. Nur jemand mit einem übergroßen Ego würde es wagen, die Kräfte, die uns von den Göttern gegeben sind, zu nutzen, um andere vom Verehren der Götter abzuhalten, wann und wie sie es wollen. Wenn wir die alten Wege studieren, wird uns Kraft gegeben, um sie für das Wohl der Menscheit und der Mutter Erde zu nutzen, und nicht, um ein zu großes Ego zu unterstützen.

Meine Hohepriesterin und ich und zwei unserer Freunde, ebenfalls Wiccas, gingen in der nächsten Nacht zum Hexengraben und nahmen vorsichtig den Fluch von dem Platz. Die Erde wurde

danach zu Ehren der Geister des Waldes mit einem Kraftkegel ge- segnet, um damit zu versuchen, diese wunderschöne ruhige Aus- strahlung wiederherzustellen zu helfen, die durch diesen böswil- liggen Mißbrauch von Wissen ge- stört wurde.

Nun habe ich gehört, daß die Person, die den Fluch auf den Platz gelegt hat, sich danit brüstet, daß völlig unzusamnen- hängende Geschehnisse auf seinen Fluch zurückzuführen seien. Hiermit sage ich dieser Person, daß ich seine negativen Energien neutralisiert habe und sie wie- der in Harmonie gebracht wurden und daß alles, was er mit diesen Tun erreicht, nur sehr schlech- tes Karma ist.

Alle Heiden sollten zusan- menarbeiten und kooperieren. Wir müssen unsere Verschiedenheit tolerieren und bedenken, daß wir uns alle auf verschiedenen Wegen zu dem selben Ziel befinden. Aber ein solches Verhalten darf nicht toleriert werden, da es möglich sein muß, in einer At- mosphäre von vollkommener Liebe und vollkommenen Vertrauen zu arbeiten.

Freebird

Ann.d.Red.:

(*1) Der "Hexengraben" ist der interne Name für einen bewalde- ten Graben in Berlin, der als

43

Kraftort von zahlreichen Heiden genutzt wird. In den vergangenen Jahren gab es öfters Ausein- andersetzungen um diesen Platz, da die Heidnische Gemeinschaft e.V. beansprucht,, die einzige Heidengruppe zu sein, die an ihm Rituale zelebrieren dürfe.

RURNKH

Leserbrief zum HAIN Nr.4 S.24f.

Auf dem heidnischen Allthing in Island 1988 kam mir die Idee, auch in Berlin, zum Herbstthing, ein Treffen aller Gruppen zu veranstalten, doch war der Ge- meinschaftsrat der Heidnischen Gemeinschaft dagegen. Mato griff dann diese Idee auf, und lud zur Heiden-, Hexen- und Magierfete ein. Daraus sollten dann regel- mäßige Treffen der Gruppenver- treter entstehen.

Mato verschickte zum ersten Treffen dieser Art eine Tages- ordnungsliste, auf der auch die Bildung eines heidnischen Dach- verbandes stand. Der Gemein- schaftsrat der Heidnischen Ge- meinschaft war dafür, sich nicht an einem Dachverband zu beteili- gen, weil unser gemeinnütziger Verein für uns ausreicht, uns in der Öffentlichkeit zu vertreten. Trotzdem waren wir dafür, daß sich die Gruppenvertreter regel- mäßig träfen, um eine gewisse

Verbindung zu haben.

Eine Tagesordnung, die ver- schickt wird, kann nicht die Leute, die einzelne Punkte die- ser Tagesordnung ablehnen wol- len, einfach ausschließen, denn dann brauchte man ja gar kein Treffen mehr zu veranstalten: Wer dagegen ist, bleibt weg, also ist die Tagesordnung ohne Gegenstimme angenommen.

Auf dem Treffen erfuhren wir dann, daß es ja gar nicht um einen Dachverband ging, sondern um ein Netzwerk (das erfuhr ich erst ziemlich am Ende der Dis- kussion). Ein Netzwerk setzt den Austausch von Programmen, Schriften und Informationen vor- aus, den wir bisher fast als einzigste Gruppe in Berlin längst praktizierten - Jede an- dere Gruppe war über unsere Aktivitäten informiert, umge- kehrt war das kaum der Fall. Wenn mir an einer klaren De- finition des Begriffes "Heiden- tum" gelegen war, dann deswegen, weil der zuerst propagierte Dachverband ja auch einen Pres- sesprecher stellen wollte. Ich kann es aber nicht zulassen, daß jemand Sprecher auch für unsere Gemeinschaft wird, der gar nicht unsere Religion, das Heidentum, hat. Deswegen muß ein Dachver- band oder Netzwerk genau de- finieren, welche Ausrichtungen er eigentlich verbinden will.

44

Unter Heidentum verstehe ich - im Einklang mit vielen De- finitionslexika - "polytheis- tische Naturreligion". Dabei sollte die Bezeichnung "Poly- theismus" ohne Einschränkung verstanden werden, also ob z.B. die Götter als Geister, Natur- kräfte oder Archetypen zu sehen sind, oder ob einzelne Gott- heiten über den andern stehen usw.

Leider konnte man sich nicht auf diese oder eine ähnliche De- finition einigen, so daß ich von daher eben auch von andern Re- ligionsformen sprechen muß. Je- der soll seine Religion prakti- zieren, wie er will, doch wenn diese Form von der meinen ab- weicht, kann ich ihn nicht etwa zum Sprecher seiner Religions- form machen.

Entgegen der Darstellung im HAIN habe ich mich nicht gegen Na- turreligion ausgesprochen; ich habe ja selbst mein Buch "Heid- nische Naturreligion" genannt. Ich bin durchaus für weitere Treffen von Vertretern heid- nischer Gruppen zwecks Infor- mationsaustausches, aber gegen einen förmlichen Dachverband oder Netzwerk.

Geza von Nemenyi (Lag-Gode der Heid- nischen Gemeinschaft e.V.)

Anmerkung der Redaktion:

Natürlich hat jeder Leser, der durch einen HAIN-Artikel persön- lich betroffen ist, das Recht, dazu Stellung zu nehmen und uns diese Stellungnahme zur Veröf- fentlichung zu übersenden. Deshalb haben wir diesen Leser- brief auch in voller Länge ab- gedruckt.

Allerdings ändert das nichts an der Tatsache, daß in dieser Gegendarstellung zu unseren Ar- tikel gleich eine ganze Reihe von falschen Behauptungen ent- halten sind:

1.) Die Behauptung, daß die Idee zu einem heidnischen Treffen auf Geza v. Nemenyi zurückginge, ist falsch. Tatsache ist, daß auch die Vertreter aller anderen Gruppen bereits vor dem Island- treffen eine solche Veran- staltung ins Auge gefaßt hatten und darüber diskutierten.

2.) Die Problematik der Tages- ordnung bei dem von Mato veran- stalteten Treffen bestand nicht darin, daß ihre Akzeptanz von jedem Gruppenvertreter erwartet wurde. Sondern es ging darum, daß die ablehnende Haltung des HG-Gemeinschaftsrates bezüglich des Heidnischen Netzwerkes erst von Nemenyi bekanntgegeben wurde, als wir schon stundenlang über das Thema diskutiert hatten und es bereits um eine Ab- stimmung ging. Mit dieser Stra-

45

tegie wurden wir von ihm hinge- halten, statt uns gleich zu Beginn der Veranstaltung reinen Wein einzuschenken.

3.) Die Behauptung, daß die Heidnische Gemeinschaft nicht über die Aktivitäten der anderen heidnischen Gruppen informiert war, ist falsch. Richtig ist vielmehr, daß Programme der Ge- meinschaft für heidnisches Leben und auch z.B. Materialien einer magischen Arbeitsgruppe im Jahre 1987 sowie Informationen über die Veranstaltungen des Four Winds Tribe regelmäßig übermit- telt worden sind.

4.)In der Tat hat sich v. Neme- nyi gegen Naturreligion ausge- sprochen, was er in einer hitzi- gen Diskussion anläßlich des erwähnten Treffens eindeutig zum Ausdruck brachte: Das Wesen der Götter bestände z.b. nicht in ihrer Identität mit den Natur- kräften, sondern gerade in ihrer jenseitigen Existenz. Und ferner wurde von ihm immer wieder hef- tig bestritten, daß sich ein Pantheist als Heide bezeichnen dürfe.

5.) Wenn v. Nemenyi behauptet, daß er auch weiterhin an einen Informationsaustausch interes- siert sei, so stellt sich die Frage, warum sowohl die Gemein- schaft für heidnisches Leben als auch der Nebelwald-Coven schon seit Monaten kein Veranstal- tungsprogram=s der Heidnischen

Gemeinschaft nehr erhalten.

6.) Auf dem genannten Treffen polemisierte V. Nemenyi auch heftig gegen sog. “MischReligio- nen", die nicht seiner Vor- stellung von Heidentum ent- sprächen. Offensichtlich waren‘ diese Bemerkungen gegen den Wic- ca-Kult gerichtet, der bekannt- lich verschiedene vorchristliche Traditionen in sein Symbolsysten einbezieht.

Wir fragen uns: Wenn der Lag- Gode v. Nemenyi nach eigenem Zeugnis Gralshüter der reinen heidnisch-germanischen Lehre ist, warum empfiehlt er dann in seinen Schriften die Benutzung altindischer oder altbabylo- nischer Tenpelhyanen ?

Matthias Wenger

GRUPPEN, NETZWERKE UND ZEIT- SCHRIFTEN

(DIE IN KLAMMERN STEHENDEN AN- MERKUNGEN SIND ERLÄUTERUNGEN VON SEITEN DER REDAKTION.

DA DIE AUFLISTUNG ALLER UNS BEKANNTEN AUSLÄNDISCHEN GRUPPEN, NETZWERKE UND ZEITSCHRIFTEN DAS VOLUMEN UNSERER KONTAKTSPALTE BEI WEITEM SPRENGEN WÜRDE, HABEN WIR EINE AUSWAHL VORGENOMMEN UND BIETEN DEM AN INFORMATIONEN AUS DEM AUSLAND INTERESSIERTEN LESER FOLGENDEN SERVICE AN: Das INFOR- MATIONSPAKET HEIDEN-GRUPPEN. Es ENTHÄLT NEBEN AÄNSCHRIFTEN VON GRUPPEN AUCH DIE VON NETZWERKEN UND ZEITSCHRIFTEN UND ANDERE INFORMATIONEN UND IST GEGEN ÜBERWEISUNG von 6,- DM AUF UNSER KONTO ERHÄLTLICH.)

GRUPPEN

BERLIN:

GEMEINSCHAFT FÜR HEIDNISCHES LEBEN

MATTHIAS WENGER

LUNEBURGER STR, 7

1000 BERLIN 21

GOTARIKETWIKINGER c/o HOLGER SCHNEPF GRUBERZEILE 69 1000 BERLIN 20

HEIDNISCHE GEMEINSCHAFT RELIGIONSGEMEINSCHAFT IM SINNE DES GRUNDGESETZES GEMEINNUTZIGER VEREIN POSTFACH 330443 1000 BERLIN 33 FERNRUF 325 85 71

EINGETRAGENER

NEBELWALD-COVEN

MICHAEL FRANTZ UND KARIN BRUNE

SCHUBARTSTR. 6

1000 BERLIN 27

THEE TEMMPLE OV PSYCHIck YOUTH c/o Rıtus LUNEBURGER STR. 6 1000 BErLINn 21

HAMBURG:

PHILO-SOPHIA E.V. (ANTIKE MYTHOLOGIE IN TIEFEN- PSYCHOLOGISCHER DEUTUNG)

STEFFEN GRAEFE

2000 HAMBURG 20

OSTERSTR. 71

SCHLESWIG-HOLSTEIN:

ARBEITSGEMEINSCHAFT EUROPAS EI- GENE RELIGION (UNITARISCH)

BROMBERGER STR.4

2240 HEIDE

47

MENSCHENKREIS FRANK HERZER :JOHANNESSTR. 22 2200 ELMSHORN

NIEDERSACHSEN:

ARBEITS- UND FORSCHUNGSKREIS WALTHER MACHALETT

c/o FRAU FISCHER

VOR DEN HALLONEN 43/45

2105 SEEVETAL 3 (MASCHEN)

FELLOWsHIP OF Isıs ULRIKE WERNER NEDDERNHOF 185A 2117 TosTept

FINDHORN-KONTAKT PETER UND RENATE BADZINSKI MOHNWEG 30 3012 LANGENHAGEN 7

JOHANNA BOHMEIER (THELEMITISCHE PHILOSOPHIE UND PRAXIS)

BREITE STR. 65

3134 BERGEN/DUMME

OrDO 1.A.0, ABRASAX-VERSAND 0.T. JARLITZ 5111 OETZEN TEL.: 05804/848

THORGUARD VIKINGS HARRY RADEGEIS WASSERBURG WIEDELAH "387 VIENENBURG

URLAGU - VERBUND DER VOR- UND FRÜHGESCHICHTSFORSCHUNG AUSUBUNG INDOGERMANISCHEN KULTBRAUCHTUMS

UwE NIEHEIER

BASEDOWSTR. 8

3200 HILDESHEIM

NORDRHE IN-WESTFALEN:

ADONISTISCHE GESELLSCHAFT MORITZPLATZ 3 4150 KREFELD ÄRMANENORDEN c/o ADOLF SCHLEIPFER VITALLISSTR. 386 5000 KöLn 41

EARTHWORM-COVEN JUSTUS RöNnnAu KATERALLEE 2 4930 DETMoLD 17 48

nV

GOLDEN-EAGLE-Coven c/o HANS- JoAcHIM SCHMIDT CORVEYER ÄLLEE 2A 3470 HÖXTER

KELTISCH-SCHAMANISTISCHER AR= BEITSKREIS BIELEFELD C/0 KRAMSCHNEIDER/KRONSHAGE DOMPFAFFWEG 23A 4800 BIELEFELD

KOSMOPSYCHOLOGISCHE STUDIENGE- ME INSCHAFT

W.J. ARETZ

KREUZESKIRCHSTR. 11

4500 Essen 1

HESSEN: DIE GoDEN

AM KRAMBERG 20 6349 SCHÖÜNBACH

HECKSENKREIS YGGDRASIL PosTFACH 900943 6000 FRANKFURT/MAIN

HEGSEN-KREIS/NJÖRD-VERLAG HILTRUD SIMON ESCHENBACHSTR. 18 6234 HATTERSHEIM

PENDRAGON ARBEITSKREIS MARBURG HILDEGARD BALEZAREK WACHOLDERBUSCH 11 6300 GIEBEN

WICCA-ÄRBEITSKREIS TAUNUS HARALD HARZENETTER NEUSALZER STR. 75 ZIMMER 352 6050 OFFENBACH

RHEINLAND-PFALZ:

ARBEITSKREIS HEIMATRELIGION GERHARD HESS BORNWEG 2 6274 BECHTHEIM

LERNWERKSTATT E.V. (SPIRITUALITÄT UND POLITIK, RupoLF BAHRO)

BRUNNENSTR, 1

5531 NIEDERSTADTFELD/EIFEL

TeL.: 06596/551 + 1031

STARMAIDEN-EARTHDREAM-COVEN (VORMALS CELTSUN)

BERTHOLD ROTH UND CLAUDIA SZULC

ZORNSTR. 11A

6520 WorMS 1

49

BADEN-WÜRTTEMBERG:

ARKUNA = FRAUENFORSCHUNGS- UND BILDUNNGSZENTRUM

REINSBURGSTR. 194

7000 STUTTGART 1

ÖKOSOPHISCHE GESELLSCHAFT HOLBEINSTR, 1 7800 FREIBURG

WAXING OAK COVEN ULRICH GLASER An DER BRACKE 17 7145 MARKGRÖNINGEN

BAYERN:

DEUTSCHE UNITARIER > RELET GIONSGEMEINSCHAFT FREIEN GLAU- BENS

c/o FRIEDRICH EHRLICHER TANGASTR. 58 8000 MUNCHEN 82

ÖSTERREICH:

ARBEITSKREIS HOPI - ÖSTERREICH OBERSDORF 35 A - 8983 BAD MITTERNDORF

WICCATOPAL-COVEN POSTFACH 43 A - 1024 WIEN

ENGLAND:

THE FREE NORTHERN TRIBE 101B Kınss Cross RoaD LONDON WC1X 9LP ENGLAND

ORDER OF BarDS, OVATES AND DRUIDS

260 KEw ROAD

RICHMOND

SURREY TW9 3EG

ENGLAND

OSTARA HEARTH HARALD AND SIGRID STALLARD 4 ST.JOHNS NORTH HOLMWOOD DORKING SU, RH5 4JG ENGLAND

FRANKREICH:

DRUIDIC CHURCH OF GAUL PIERRE DE LA CRAU BP 13 93301 AUBERVILLIERS CEDEX FRANCE

USA:

THE GAIA GROUP P.O. Box 613 NEW YORK NY 10014 USA 50

NETZWERKE

DEUTSCHSPRACHIGER RAUM:

WAXING Oak NETWORK (WICCA-NETZWERK) ULRICH GLASER AN DER BRAcKE 17 7145 MARKGRÜNINGEN

ZAUNREITER-VERLAG

(WICCA-NETZWERK) HANS-JOACHIM SCHMIDT CORVEYER ALLEE 2A 3470 HÖXTER

AUSLAND:

CIRCLE (WOHL DERZEIT GRÖBTES WICCA- UND HEIDEN-NETZWERK IN DEN USA)

P.O. Box 219

MT. HOoREB, WI

53572 USA

THE PAGAN FEDERATION BM Box 7097

LONDON WC1IN 3XX ENGLAND

PAGANLINK NETWORK 498 BRISTOL Roap SELLY Oak BIRMINGHAM B29 6BD ENGLAND

ZEITSCHRIFTEN

DEUTSCHSPRACHIG:

"FREESENBREF" DIETRICH HAMMPHOFF PoSTFACH 2026 2970 EMDEN

"DER JAHRESKREIS" POSTFACH 1403 8225 TRAUNREUT

"LEBENSBAUM" ERWIN BAUERREIS GARTENSTR. 23 8562 HERSBRUCK

"MESCALITO" BERTHOLD RöTH ZORNSTR. 11A 6520 Worms 1

Sl